Hückeswagen Ein Sieger schon vor dem letzten Gruppenspiel

Hückeswagen · Heute spielt Deutschland gegen Südkorea. Es ist das Land der Vorfahren des gebürtigen Hückeswageners Yong-Hun Kim.

 Der Hückeswagener Yong-Hun Kim im Taekwando-Anzug vor der südkoreanischen Flagge.

Der Hückeswagener Yong-Hun Kim im Taekwando-Anzug vor der südkoreanischen Flagge.

Foto: Weitzdörfer

Yong-Hun Kim ist gebürtiger Hückeswagener, doch seine Wurzeln - der Name lässt es erahnen - liegen in Asien. Der 36-Jährige schmunzelt: "Ich gehöre zu den wenigen letzten Hückeswagenern, die noch im Marienhospital geboren wurden."

Beide Elternteile stammen aus Südkorea und kamen nach Deutschland, um hier zu arbeiten: der Vater als Kumpel im Bergwerk, die Mutter als Krankenschwester. Die Eltern haben sich jedoch erst in Deutschland kennen- und liebengelernt, wie Kim erzählt: "Mein Vater hatte einen Unfall und wurde im Krankenhaus von meiner Mutter behandelt. Dann hat es zwischen den beiden gefunkt."

Kim weiß, wo er wohnt, sein Herz schlägt aber auch für Südkorea. Deswegen will er der Schloss-Stadt auch die Kultur der Heimat seiner Eltern und Vorfahren näherbringen: "Wir haben eine eigenständige Taekwondo-Abteilung im TV Winterhagen gegründet. Dort können Kinder, Jugendliche und Erwachsene diese koreanische Kampfkunst erlernen", berichtet Kim, der auch Vorsitzender des Vereins "(D)ein Euro für Hückeswagen" und Mitglied der DLRG ist.

Der Fußball ist für den 36-Jährigen indes kein so großes Thema, auch wenn er versucht, die Spiele der Weltmeisterschaft in Russland zu verfolgen. Theoretisch pikantes Detail: "Meine Frau ist Halb-Mexikanerin. Und Mexiko ist ja genau wie Südkorea und Schweden in der Vorrundengruppe mit der deutschen Elf", sagt Kim. Das sei indes kein großes Problem, denn seine Frau interessiere sich gar nicht für Fußball. "Meine Tochter, die ja theoretisch für alle drei Nationen sein könnte, hat mich neulich gefragt: Papa, für wen soll ich denn sein?", erzählt Kim schmunzelnd. Er habe ihr eine salomonische Antwort gegeben: "Ich habe gesagt: Du bist ganz einfach für die Mannschaft, bei der du dich am wohlsten fühlst." Das seien dann tatsächlich Jogis Jungs gewesen, versichert der Hückeswagener.

Einen großen Vorteil habe die Konstellation in der Familie Kim jedoch, sagt der 36-Jährige abschließend: "Es ist letztlich fast schon egal, wer in der Gruppe erfolgreich ist - in drei Viertel der Fälle haben wir ohnehin gewonnen." Wenn denn nicht Schweden doch noch auf einen der ersten beiden Plätze kommt. . .

(wow)
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