Hückeswagener Neuautorin Ein Kinderbuch aus zwei Perspektiven

Hückeswagen · Die Hückeswagenerin Rebecca Knecht hat ein eigenes Kinderbuch geschrieben. In dem bringt sie ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang und im Alltag mit Geschwistern ein, die ein Handicap haben.

 Die Hückeswagenerin Rebecca Knecht mit ihrem Buch „Ich bin Emma“, das auch an ihrem neuen Arbeitsplatz in einem Bielefelder Kindergarten zum Einsatz kommt.

Die Hückeswagenerin Rebecca Knecht mit ihrem Buch „Ich bin Emma“, das auch an ihrem neuen Arbeitsplatz in einem Bielefelder Kindergarten zum Einsatz kommt.

Foto: Rebecca Knecht privat

„Ich bin Emma“ oder „Ich bin Anders“ lautet der Titel des Kinderbuchs – je nachdem, von welcher Seite aus man mit dem Lesen beginnt. Geschrieben hat es die Hückeswagenerin Rebecca Knecht im Zuge ihrer Bachelorarbeit im Studienfach „Kindheitspädagogik“. Das Thema: Risiken und Chancen von Geschwistern behinderter Kinder. „Ich hatte nach Lektüre zu diesem Thema geguckt, aber nichts gefunden“, berichtet die 26-Jährige von den Anfängen. Parallel zur wissenschaftlichen Arbeit, der Bachelor-Thesis, begann sie 2016, an dem Kinderbuch zu arbeiten und ließ dabei ihre eigenen Erlebnisse aus der Kindheit mit einer Schwester mit Behinderung einfließen.

„Es sind im Prinzip zwei Geschichten, die sich in der Mitte des Buches treffen“, beschreibt Rebecca Knecht ihr Buch. In dem Teil „Ich bin Anders“ geht es um einen Jungen, der aufgrund seiner Krankheit zwar oft ins Krankenhaus muss, sich aber freut, dass im Kindergarten immer jemand für ihn da ist. Er lebt in seiner eigenen Welt, ohne es selbst so zu empfinden. „Ich bin Emma“ hingegen macht deutlich, wie traurig seine Schwester Emma darüber ist, wenn sie von den Eltern getrennt ist, weil sie mit ihrem Bruder im Krankenhaus sind.

„Am meisten guckt man auf die Kinder, die Probleme haben, und nicht auf die, die damit umgehen müssen“, fasst es die Kinderbuchautorin zusammen. So gebe es heute praktisch in jedem Kindergarten Kinder mit Auffälligkeiten, denen mehr Beachtung geschenkt werden müsse, als den „normalen“ Kindern. Wenn sich diese dadurch benachteiligt fühlen, kann das Buch ihnen helfen, darüber zu reden. Somit bietet es einen Gesprächseinstieg mit Kindern in der Kita oder in der Familie. Trotz des tiefgründigen Hintergrunds ist es ein Kinderbuch zum Lesen und Vorlesen, das in kindlicher Naivität und damit in verständlicher Sprache erzählt wird.

Unterstützung bei der Erstellung des Buchs erhielt die 26-Jährige von TBH-Vereinskollegin Monika Larsen, die ihrerseits schon Kinderbücher veröffentlicht hat. Die Bilder dazu ließ Rebecca Knecht von einer Hamburger Zeichnerin erstellen. Mit dem Ergebnis ist sie sehr zufrieden. „Die Bilder sind so aussagekräftig und emotional, dass man das Buch auch ohne den Text anschauen kann“, sagt die Pädagogin, die viel Zeit und Arbeit in ihr erstes Kinderbuch gesteckt hat.

Die Anfänge des Buchs reichen mittlerweile vier Jahre zurück, in denen sich beruflich viel verändert hat für die 26-Jährige. Die gelernte Erzieherin hat parallel zu ihrem Studium als Einzelfallhilfe in Kindergärten gearbeitet. Nach dem Studium arbeitete sie zwei Jahre lang als Studienkoordinatorin an der Katholischen Hochschule NRW in Köln. Am 1. Mai zog die Hückeswagenerin nach Bielefeld und übernahm die Leitung der Dreigruppen-Einrichtung „Herz Jesu Kindertagesstätte“ in Halle.

Über die neue Herausforderung freut sich Rebecca Knecht sehr. „Es ist echt toll, wieder am Kind zu arbeiten“, ist die junge Kita-Leiterin glücklich. Ihre neue Aufgabe sei die perfekte Kombination aus Büroarbeit und der Arbeit mit Kindern.

Rebecca Knecht hofft, ihr Hardcover-Buch nach mehreren Probedrucken noch vor Weihnachten veröffentlichen zu können. Die ersten 50 Exemplare für Familie, Freunde und Vorbesteller hat die Autorin bereits erhalten.

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