Hückeswagen Ein Jahr im Kloster auf den Philippinen

Hückeswagen · Die junge Hückeswagenerin Jennifer Merx hat große Pläne für 2013. Sie reist im August für ein Jahr auf die Philippinen. Dort wird die 17-Jährige als Missionarin auf Zeit in einer Grundschule arbeiten und in einem Kloster leben.

 Jennifer Merx bereitet sich zurzeit auf die Abiturprüfungen im Frühjahr vor, aber auch schon auf das große Abenteuer, das die 17-jährige Hückeswagenerin danach erwartet — im Heimatland ihrer Mutter. Das möchte sie näher kennenlernen.

Jennifer Merx bereitet sich zurzeit auf die Abiturprüfungen im Frühjahr vor, aber auch schon auf das große Abenteuer, das die 17-jährige Hückeswagenerin danach erwartet — im Heimatland ihrer Mutter. Das möchte sie näher kennenlernen.

Foto: Dörner, Hans

Jennifer Merx ist schon jetzt aufgeregt: Der 17-jährigen Hückeswagenerin steht im neuen Jahr ein großes Abenteuer bevor. Nach ihrem Abitur im Frühling 2013 wird sie ein Jahr als Missionarin auf Zeit in einer Grundschule auf den Philippinen verbringen. "Meine Mutter Saturnina ist Philippina, und ich möchte das Jahr auch nutzen, um mehr über das Land zu erfahren", sagt die Abiturientin.

Aufmerksam geworden auf das Programm "Missionare auf Zeit" ist Jennifer Merx über die Philippinische Gemeinde ("Philippine German Community Oberberg e.V."). "Meine Mutter hat in der Gemeinde lange im Chor gesungen", erzählt sie. "Missionare auf Zeit" ist ein Programm der Pallottiner-Schwesterngemeinschaft (s. Bericht unten).

Gefördert und finanziert wird es zum Großteil durch das "Weltwärts"-Programm. "Weltwärts" ist ein von Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufenes Freiwilligen-Projekt. Jedes Jahr nehmen tausende Jugendliche an dem entwicklungspolitischen Freiwilligen-Dienst teil. Maximal erhalten die Teilnehmer 610 Euro pro Monat.

Für Jennifer Merx stellt das Programm eine einmalige Chance dar. "Wir waren mit der ganzen Familie vor drei Jahren für einen Monat auf den Philippinen. Das Land hat mir wahnsinnig gut gefallen, und mir war klar, dass ich dort gerne mehr Zeit verbringen würde", sagt die angehende Abiturientin, die das Erzbischöfliche St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth besucht. Neben all den positiven Eindrücken habe sie jedoch auch viel Leid gesehen. "Viele Philippiner leben in schrecklicher Armut, dagegen möchte ich etwas tun", sagt sie.

Daher habe sie sich auch bei den Pallottinerinnen beworben. "Ich habe ein Motivationsschreiben, meinen Lebenslauf und zwei Referenzschreiben weggeschickt und wurde dann zu einem persönlichen Gespräch eingeladen", erzählt Jennifer Merx. Vor zwei Wochen erhielt die 17-Jährige die ersehnte Zusage. "Ich werde im Sommer 18 und im August fliege ich nach Manila", sagt sie. Vorab muss Jennifer Merx jedoch, wie alle anderen Teilnehmer auch, an den verpflichtenden Vorbereitungskursen der Pallottinerrinnen teilnehmen. "Die Kurse finden in Limburg, in einem pallottinischen Kloster, statt. In den Seminaren werden wir auf die politische Lage und die jeweilige Kultur in unseren Einsatzländern vorbereitet", erläutert die junge Hückeswagenerin voll Vorfreude. Auch die Sprachkenntnisse werden in der Zeit intensiviert. "Ich bin nicht zweisprachig aufgewachsen. Das ist aber nicht so schlimm, weil die Philippiner sehr viel Englisch sprechen. Ich muss vor meiner Abreise daher noch einen Englisch-Test machen", sagt sie.

Auch auf den Philippinen wird Jennifer Merx in einem Kloster leben. "Ich werde während meines Aufenthalts von einer Schwester in Deutschland und einer auf den Philippinen betreut", sagt sie. Den engen Kontakt zur Religion betrachtet die Schülerin als Vorteil: "Auf den Philippinen gehört der Glaube ganz fest zur Kultur, ich werde dadurch tiefer in das Leben vor Ort eintauchen können." Aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis erhält Jennifer Unterstützung für ihr Vorhaben. "Meine Eltern und mein Freund sind sehr stolz auf mich, aber der Abschied am Flughafen wird sicherlich trotzdem sehr schwer", glaubt die junge Frau.

(RP)
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