Hückeswagen Ein Freund von Frankreich und historischer Literatur

Hückeswagen · Dr. Axel Bornkessel schreibt über die Bedeutung der Partnerstadt Etaples im Ersten Weltkrieg. Die BM stellt den Autor der Serie vor.

 Der Autor der Serie: Dr. Axel Bornkessel.

Der Autor der Serie: Dr. Axel Bornkessel.

Foto: privat

Axel Bornkessel wurde im März 1943 geboren. Er war vier Monate alt, als er mit seiner Mutter ausgebombt und aus Hamburg fliehen musste. "Wir sind mit Glück dem Grauen entkommen", sagt er rückblickend. Die Nachkriegszeit hatte ihn stark geprägt - mit Sicherheit sind diese Erinnerungen ein Grund dafür, dass Dr. Axel Bornkessel sich heute mit den beiden großen Kriegen, die von deutschen Boden ausgingen, und deren Folgen intensiv beschäftigt.

Nach dem Abitur ging er nach Köln, wo er sein Studium aufnahm. "Ich wollte unbedingt zum Theater", erinnert sich der 71-Jährige, der damals "unter dem Einfluss von Gründgens" gestanden habe. Als nächste Möglichkeit, sein Wunschstudium aufzunehmen, sei die Domstadt in Betracht gekommen. Zumal seine Eltern ihm verboten hatten, in Berlin zu studieren. In Köln promovierte Bornkessel auch.

Danach bewarb er sich beim Norddeutschen Rundfunk (NDR), "wo ich wegen ,politischer Frechheiten' nicht angenommen wurde", erinnert sich der "68er" lächelnd. So landete er 1970 am Theater Bremen, wo er unter Kurt Hübner lernte, dessen persönlicher Referent er war. "Als frisch gebackener Doktorand habe ich dort das Schreiben gelernt", erzählt Bornkessel. Er war Dramaturg, schrieb die Programmhefte und war Pressereferent. "Ich habe aber auch auf der Bühne gestanden." Danach folgten vier Jahre am Theater in Düsseldorf.

Bornkessel aber zog es zum Journalismus. Von 1976 bis zu seinem Ausstieg vor zwölf Jahren wirkte der gebürtige Hamburger als freischaffender TV-Journalist. Hauptsächlich arbeitete er für Kulturmagazine, für den WDR, NDR, die Deutsche Welle und private Filmfirmen. Dabei konzentrierte er sich auf die Literatur und dabei mehr und mehr auf historische Sachbücher. So entstanden historische Features, die etwa auf arte oder in der ARD liefen.

"Dabei bin ich auf das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich gestoßen", sagt Bornkessel. Zudem habe er für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gearbeitet. "So schließt sich der Kreis", meint der 71-Jährige mit Blick auf seine Etaples-Serie, die heute in der BM startet. Mit Hückeswagen ist Bornkessel über seine Frau Edith Gerhards, die ebenfalls Fernsehjournalistin ist, in Kontakt gekommen. Sie hatte er in Köln kennengelernt, 1991 heiratete das Paar. Seit 2003 betreiben beide das "Weinkabinett" an der Bachstraße.

Das Ehepaar lebt in Köln und Hückeswagen, und über Joelle Callsen-Lemoult, Kundin des "Weinkabinetts" und Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, war Bornkessel auf Etaples aufmerksam geworden. "Wir fahren jedes Jahr nach Frankreich", erzählt er und macht damit die Verbundenheit des Ehepaares zum Nachbarland deutlich. Zudem sei Le Touquet, der Nachbarort der Hückeswagener Partnerstadt, das französische Seebad, das Köln am nächsten liege.

Bei den Besuchen von Etaples mitsamt dem großen Ehrenfriedhof der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten war Bornkessel schließlich auf die historische Bedeutung der Stadt am Ärmelkanal für die Alliierten im Ersten Weltkrieg aufmerksam geworden.

(RP)
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