Hückeswagen Ein-Euro-Verein säubert Bad-Fassade

Hückeswagen · Mit einem Graffiti-Kunstwerk soll die Frontseite des Bürgerbads verschönert werden. Das ergab eine Abstimmung des Ein-Euro-Vereins vor einem Jahr. Am Samstag leisteten Vereinsmitglieder tatkräftige Vorarbeit und säuberten die Fassade.

 Sieben Mitglieder des Ein-Euro-Vereins, wie Frank Henrich am Hochdruckreiniger, säuberten am Samstagvormittag die Fassade des Bürgerbads.

Sieben Mitglieder des Ein-Euro-Vereins, wie Frank Henrich am Hochdruckreiniger, säuberten am Samstagvormittag die Fassade des Bürgerbads.

Foto: Jürgen Moll

Eine frühlingshafte Ockerfarbe hatten die Backsteine des Bürgerbads ursprünglich, in den vorigen Jahren wirkten sie jedoch eher grau-schwarz. Viel Schmutz und Moos hatten sich auf die Steine der Außenfassade gelegt. Besonders deutlich wurde der Unterschied, als am Samstagmorgen einige Mitglieder des Vereins "(D)ein Euro für Hückeswagen" die Fassade mit zwei Hochdruckreiniger in stundenlanger Arbeit säuberten. Es war die Vorarbeit für eine neue Wandgestaltung.

Immer drei Projekte zur Verschönerung der Stadt stehen bei einer Abstimmung des Vereins zur Auswahl. Im Frühjahr 2017 bekam die Idee, die Frontseite des Bürgerbads mit einem Graffito zu versehen, die meisten Stimmen. Zunächst mussten Angebote eingeholt und Graffiti-Künstler gefunden werden. "Darüber wurde es Winter, und nun haben wir einen leichten Projektstau", sagte Andreas Pohl, Initiator und Beiratsvorsitzender des Ein-Euro-Vereins.

Den Zuschlag für das Graffito erhielt Kai-Uwe Blomberg, der als Geselle im Hückeswagener Betrieb von Malermeister Guido Schnitzler arbeitet. Dies sei aber nicht der Grund der Auswahl gewesen. "Das hat nichts mit kölschem Klüngel zu tun", betonte Pohl.

Vielmehr habe die vorgelegte Projektmappe von Blomberg überzeugt. Das ausgewählte Motiv ist eine Wellenform mit Luftblasen auf blauem Grund. Die Stadt als Eigentümerin der Immobilie, die Bad-Leitung und die Interessengemeinschaft der Frühschwimmer waren bei der Auswahl integriert. "Wir wollten etwas, das schön ist, aber neutral", erläuterte Pohl.

Rund 3000 Euro wird die Verschönerung der Hauswand kosten. Die Firma Schnitzler hätte auch die Säuberung der Fassade übernehmen können. Doch durch die Eigenleistung und den Einsatz der Vereinsmitglieder werden etwa 800 bis 1000 Euro eingespart. Geld, dass in weitere Projekte fließen kann.

Dem Aufruf des Vereins zur Mithilfe sei niemand gefolgt. So waren es nur sieben Mitglieder - hauptsächlich aus dem Vorstand und Beirat -, die am Samstag mit anpackten und nach mehreren Stunden ein tolles Ergebnis vorweisen konnten. "Wir haben gleich noch die Eingangsseite mitgemacht, weil die auch nicht mehr schön aussah", sagte Schnitzler, der zu den freiwilligen Helfern zählte und auch die Profi-Geräte zur Verfügung gestellt hatte.

Die vielen Schmutzspritzer machten Frank Henrich, Bernd Lindmeyer und Karl Willi Grenzebach nichts aus. "Wir machen das ja für unsere Stadt", unterstrich Henrich. Man müsse nicht immer warten bis etwas getan werde, sondern auch mal selbst Hand anlegen, begründete er seine Motivation. Heute, Montag, soll die Wand für die Bemalung grundiert werden. "Wenn das Wetter mitspielt, sind wir in etwa einer Woche fertig", kündigte Schnitzler an. Vom Arbeitsaufwand her ist es das bislang größte Projekt des Vereins.

Frank und Silke Tscheschlog hatten einen Stand mit Infomaterial zum Verein vor dem Bürgerbad aufgebaut, dabei war auch die Box für neue Ideen dabei. "Das ist unser großes Manko", sagte Pohl. Das Geld sei da, aber es fehle an Vorschlägen aus der Bevölkerung. "Theoretisch können wir jetzt auch größere Baustellen in Angriff nehmen, solange keiner auf die Idee kommt, einen Flughafen in Hückeswagen errichten zu wollen. Dafür reicht es nicht", scherzte Pohl.

(heka)
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