Hückeswagen Ehrengast bei Präsidenten-Kür

Hückeswagen · Bürgermeister Uwe Ufer wird am 18. März in Berlin dabei sein, wenn die Bundesversammlung den neuen Bundespräsidenten wählt. Er ist Ehrengast der FDP-Bundestagsfraktion. Mitstimmen darf Ufer allerdings nicht.

Die Einladung hat ihn "überrascht und sehr gefreut": Wenn am Sonntag in einer Woche der neue Bundespräsident gewählt wird, sitzt der Bürgermeister von Hückeswagen in der ersten Reihe: Als von der FDP-Bundestagsfraktion geladener Ehrengast darf er die Zeremonie live verfolgen. Wie es zu der Einladung gekommen ist, weiß Uwe Ufer selbst nicht so genau. "Da wird wohl Jörg von Polheim ein bisschen mitgemischt haben. Als unser Mann in Berlin darf er da ja sicher ein Wörtchen mitreden", mutmaßt der parteilose Bürgermeister.

"Eher wird der Papst evangelisch"

Apropos parteilos: Liebäugelt Uwe Ufer eventuell doch mit einem Parteibuch und hat dabei das von der FDP ins Auge gefasst, wenn er schon als deren Ehrengast nach Berlin reisen darf? Dazu gab Ufer im BM-Gespräch einen knappen aber eindeutigen Kommentar: "Eher wird der Papst evangelisch." Er werde in keine Partei eintreten — "nie!"

Der Ehrengast wird am 18. März in Berlin Zuschauer bleiben, denn als einer der 1240 Wahlleute ist er nicht nominiert worden. Und wenn Ufer nun doch selbst wählen dürfte — wie fiele seine Wahl aus? "Ich würde Joachim Gauck wählen, das hätte ich übrigens auch schon beim vorigen Mal getan, als es um die Frage Wulff oder Gauck ging", sagt er. Er halte den Pfarrer aus dem Osten und ehemaligen Bürgerrechtler für einen "aufrichtigen, in seinem Reden und Handeln authentisch auftretenden Menschen und Demokraten, der sich des hohen Amtes als würdig erweisen wird."

Uwe Ufer war Anfang der 90er Jahre selbst als frisch von der Hochschule entlassener Verwaltungsfachmann in den neuen Bundesländern tätig, um beim "Aufbau Ost" mitzuhelfen. Als ihm dann vorgeschlagen wurde, Bürgermeister einer Kleinstadt dort zu werden, entschied er sich zur Rückkehr ins Oberbergische. "Aber die Zeit im Osten hat mich schon sehr geprägt, und die Arbeit der Gauck-Behörde habe ich damals sehr intensiv verfolgt", blickt Ufer zurück.

(RP)
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