Hückeswagen Durchs Essen eine strukturierte Lebensform lernen

Finanziell ist das Schulessen in Hückeswagen für den Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung, Michael Kirch, kein Thema. "Wir organisieren, helfen und unterstützen die Schulpflegschaften, damit die Kinder eine vernünftige Mahlzeit bekommen. Zahlen müssen aber die Eltern", sagt er. Dabei müsse ein Caterer nicht unbedingt schlechter sein.

Kirch glaubt, dass es in Hückeswagen zu 90 Prozent eine frische Küche in der OGS gibt. "Wir sind gut aufgestellt", sagt er.

Grundschule Wiehagen Ein Caterer aus Halver verpflegt die Mädchen und Jungen. "Die Resonanz ist sehr positiv", sagt Leiterin Ingelore Jacobs. Sie habe den Eindruck, dass sich die Firma sehr um frisches Obst und Salate bemüht. Die Schule nehme außerdem am Europäischen Schulobstprogramm teil, so dass Montag, Mittwoch und Freitag Obst und Gemüse frei Haus geliefert wird. Aber sie wisse auch, dass das Essen aus der Großküche anders sei als das bei "Muttern zu Hause". Im Schnitt würden 70 Kinder aus der OGS pro Tag in Wiehagen essen. Jacobs legt Wert darauf, dass sie durch das Essen eine Form von strukturierter Lebensführung erlernen.

Hauptschule Täglich essen an der Montanusschule zehn bis 25 Schüler zu Mittag. Viele gehen aber auch ganz klassisch nach Hause und essen dort. "Wir haben unterschiedliche Lieferanten, die je nach Angebot und Preis wochen- oder tageweise wechseln", sagt der stellvertretende Schulleiter Gerd Püschel. Natürlich würden die finanziellen Möglichkeiten (Essen kostet drei Euro) Angebot und Frische beeinflussen. "Wir bemühen uns, ein gutes Essen zu bekommen. Aber wenn es um die Wünsche der Schüler geht, dann reden wir nicht mehr über gesundes Essen. Ein guter Mittelweg ist ganz wichtig", sagt er.

Löwen-Grundschule Seit neun Jahren wird an der Verbundschule in einer Profiküche in der ehemaligen KGS, Kölner Straße 25, gekocht. Dort sind drei Köchinnen im Schichtdienst im Einsatz, um täglich 71 Mädchen und Jungen in der OGS und 25 Kindergartenkinder zu bekochen. "Gabriele Gringmuth, Heidi Truhöl und Michaele Blackert bilden ein von der Caritas als Arbeitgeber eingespieltes Team, sorgen für den Einkauf und legen Wert auf Frische", sagt Leiterin Beate Dickentmann. Täglich erhalten die Kinder einen Obst- und Gemüseteller für zusätzliche Vitamine.

Einen Monat vorher ist das Essen (drei Euro, Kindergartenkinder zahlen aufgrund der kleineren Portionen weniger) online einsehbar. "Fleisch gibt es nicht mehr als zweimal die Woche, dafür einmal Fisch", sagt Dickentmann. Wunsch der OGS-Betreuer sei es, immer freitags einen Eintopf zu bekommen. "Wir wollen den Kindern die Hausmannskost schmackhaft machen, damit sie nicht nur Fast Food kennen", sagt die Leiterin. Dabei werden die Mädchen und Jungen in die Bewertung des servierten Essens einbezogen. Sie stimmen mit roten, gelben oder grünen Smileys darüber ab, ob es ihnen geschmeckt hat. "Geburtstagskinder bekommen ihr Geburtstagsessen, das nur sie erhalten", sagt Beate Dickentmann.

Das Angebot sei ohne das Engagement der drei Köchinnen nicht denkbar. Sie hätten jeden Tag eine logistische Aufgabe zu meistern. "Zu einer guten und gesunden Schule gehört für mich unbedingt eine gesunde Ernährung dazu", sagt Beate Dickentmann. Wermutstropfen für die Löwen-Grundschüler in der OGS: Die Kinder müssen zwischen den Standorten pendeln, um zu Mittag zu essen. "Das ist für ein ruhiges Mittagessen nicht gut", sagt Dickentmann.

(rue)
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