Hückeswagener Kultur Chanson-Jazz-Duo harmoniert hervorragend

Hückeswagen · Sabine Schmelzer-Beversdorff und Michael Tschernysch – beide Dozenten an der Musikschule und echte Vollblutmusiker – waren im Kultur-Haus Zach zu Gast.

Wenn ein Duo gut aufeinander eingespielt ist, dann braucht es keine weiteren Musiker. Den Beweis lieferten am Freitagabend im mit rund 20 Besuchern gut gefüllten Kultur-Haus Zach Sabine Schmelzer-Beversdorff und Michael Tschernysch – beide Dozenten an der Musikschule und echte Vollblutmusiker.

Das Duo hatte Lust aufs Musizieren vor Publikum. „Küsschen an euch alle“, so begrüßte Sabine Schmelzer-Beversdorff die Anwesenden, nachdem Tschernysch mit einer Solo-Version des bekannten Jazz-Standards „Stardust“ seine Klarinetten-Künste zum ersten Mal an diesem Abend unter Beweis gestellt hatte. Dann aber war es auch schon weitgehend vorbei mit Soli. Denn den Rest des Abends bestritten Sabine & Michael, wie sie angekündigt wurden, fast ausschließlich zu zweit. Und, wie beim Chansons-Klassiker „Sous le ciel de Paris“, sogar mit summender Unterstützung des Publikums.

Die beiden Multiinstrumentalisten hatten jede Menge Gassenhauer im Gepäck, die beim Publikum auf einen offensichtlich perfekt geschärften Nerv trafen. Sei es Klezmer, wie beim wundervollen Stück der Andrew Sisters „Bey mir bistu scheyn“ oder „Joseph, Joseph“, bei dem Tschyrner wieder alleine zum selbstaufgenommenen Playback spielte. Oder Chanson mit „Petit fleur“, dem frechen „C‘est si bon“, dem zurückhaltenden „Jardin d‘hiver“ und natürlich dem unvergleichlichen „La vie en rose“. Oder eben Jazz mit dem erwähnten „Stardust“ oder „Autumn Leaves“.

So abwechslungsreich wie die Genres war auch die Instrumentierung, die es dazu verwendete. Da war zum einen die Klarinette, auf der sich Tschyrner traumwandlerisch sicher bewegte. Aber auch auf der Gitarre wusste er sich sicher zu bewegen. Sabine Schmelzer-Beversdorff spielte, sang aber viel und bearbeitete dazu ihr Akkordeon, was einen bei geschlossenen Augen direkt in kleine französische Gassen mit dem Duft nach Kaffee, Baguette und dem Rauch von Gitanes-Zigaretten transportierte. Die Macht der Musik, exemplarisch in einer wundervollen Stunde von einem hervorragend eingespielten Duo aus Hückeswagen präsentiert.

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