Hückeswagen DRK will Paten für Neuspender

Hückeswagen · Hückeswagen wird 2011 Schauplatz eines Pilotprojekts: Zusammen mit dem Ortsverein will die Blutspendezentrale Breitscheid des DRK Paten installieren, die sich um Erstspender kümmern. Denn diese kommen häufig nur einmal.

Eigentlich kann Daniel Steinhaus ganz zufrieden sein mit den Zahlen für 2010: Bei den sechs Blutspendeterminen des Deutschen Roten Kreuzes in der Schloss-Stadt kamen 1630 Spendewillige — das ist Rekord!

In den vorigen Jahren hatte der Ortsverein zwischen 1250 und 1300 registriert; in diesem Jahr spielte ihm die drei Aktionen zwischen April und August zur 925-Jahr-Feier der Stadt in die Karten. Die Teams der Blutspendezentrale Breitscheid konnten insgesamt 1414 Blutkonserven mitnehmen; nicht jeder, der spenden wollte, konnte aus gesundheitlichen Gründen auch zur Ader gelassen werden.

Und dann sind da noch die 127 Erstspender, über die sich Steinhaus und Jörg Harte, Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei der Blutspendezentrale, ebenfalls gefreut haben. Doch sie sind auch die Sorgenkinder des DRK: "Wir haben festgestellt, dass viele nach ihrer ersten Blutspende einfach nicht mehr kommen", berichtete Harte gestern in einem Pressegespräch. In Hückeswagen verweigert sich etwa jeder zweite, in Großstädten sind es sogar 60 bis 70 Prozent der Erstspender, die bei weiteren Terminen nicht mehr gesehen werden.

Ständige Begleitung

Dem will das DRK nun mit so genannten Neuspenderpaten entgegenwirken: Ab der ersten Blutspende in 2011 und dann alle weiteren sieben Termine sollen langjährige Spender die Erstspender schon am Eingang in Empfang nehmen und sie während der ganzen Prozedur mit Anmeldung, medizinischem Check, Aderlass und abschließender Stärkung begleiten. Auch sollen sie den Neuspender — sein Einverständnis vorausgesetzt — kurz vor der nächsten Hauptspende drei Monate später an den neuen Termin erinnern. Steinhaus und Harte hoffen, dass sich dadurch mehr Erstspender zum Wiederkommen bewegen lassen.

Als "Neuspenderpaten" kann sich jeder bewerben, der mindestens 18 Jahre alt ist. Steinhaus und Harte denken aber vor allem an die "alten Hasen", wie sie die langjährigen, treuen Spender nennen. "Es kann sich zum Beispiel auch jemand melden, der aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr Blut spenden kann", sagte der Referent für Öffentlichkeitsarbeit aus Breitscheid.

Bei Erfolg bundesweites Projekt

Warum Hückeswagen für das Pilotprojekt ausgesucht wurde? "Die Stadt ist der Überflieger in Oberberg. Die Spender sind phänomenal — nirgendwo ist eine solche Begeisterung zu spüren wie hier", schwärmte Harte. Ende nächsten Jahres wollen die Verantwortlichen die Aktion auswerten. War sie erfolgreich, werden die "Neuspenderpaten" eventuell bundesweit bei DRK-Blutspenden eingeführt.

Anmeldung: bei Daniel Steinhaus, Tel. 933489 oder per Mail: danielsteinhaus@web.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort