Hückeswagen Digitaler Unterricht im Klassenzimmer

Hückeswagen · Für den Unterricht an den Schulen werden immer häufiger Whiteboards genutzt, auf denen sogar das Internet abgebildet werden kann. Lehrerin Melanie Pesch berichtete im Schulausschuss von ihren Erfahrungen an der Grundschule Wiehagen.

 An vielen Schulen - wie hier am Radevormwalder Theodor-Heuss-Gymnasium - gehören Whiteboards zum Unterrichtsalltag. Die Tafeln sind wie ein Computerbildschirm, der beschrieben werden kann, auf denen beispielsweise aber auch Filme, Auszüge aus Schulbüchern oder dem Internet gezeigt werden können.

An vielen Schulen - wie hier am Radevormwalder Theodor-Heuss-Gymnasium - gehören Whiteboards zum Unterrichtsalltag. Die Tafeln sind wie ein Computerbildschirm, der beschrieben werden kann, auf denen beispielsweise aber auch Filme, Auszüge aus Schulbüchern oder dem Internet gezeigt werden können.

Foto: hertgen (Archiv)

Röhren in bunten Farben, die unterschiedliche Klänge erzeugen, haben die Schüler von Melanie Pesch in der Hand. Damit spielen sie ein Lied - den "Takt" gibt die Tafel vor. Die ist gar keine der üblichen grünen Tafeln, die mit Kreide beschrieben und mit einem nassen Schwamm abgewischt wird. Diese Tafel ist weiß und heißt daher auf Neudeutsch entsprechend Whiteboard. Sie ist ein Computer-Bildschirm, und auf dem hüpft ein Vogel von Streifen zu Streifen, die unterschiedliche Farben haben. Erreicht der Vogel einen Streifen, klopfen die Kinder mit der entsprechenden Farbe ihrer Röhre damit in die Hand. Das geht schnell, weswegen die einzelnen Töne ein Lied ergeben.

Die Lehrerin hatte das im Unterricht kurz mit ihrem Smartphone gefilmt und zeigte das nun den Politikern im Ausschuss. Damit machte sie deutlich, welche Möglichkeiten ein Whiteboard besitzt. Denn Tageslicht-Projektoren haben in einem solchen Klassenraum ausgedient, werden doch die Bilder oder sogar ganze Filme per Beamer oder Laptop auf die Oberfläche der modernen digitalen Tafel projiziert.

Die Grundschule Wiehagen hat seit geraumer Zeit ein Whiteboard, und die Lehrerinnen können sie eine Zeit lang ausprobieren. Wie Melanie Pesch, die von den vielfältigen Möglichkeiten, die diese Tafel bietet, begeistert ist. So können darauf etwa die für die jeweilige Klasse benötigten Lineaturen angezeigt werden - die erste Klasse braucht noch mehr Linien für die Schreibübungen als etwa die vierte. In den üblichen Tafeln sind die Linien bereits integriert und können nicht verändert werden, am Whiteboard richtet die Lehrerin die Linienanzahl auf die Klasse abgestimmt ein.

Was Melanie Pesch ebenfalls begeisterte, ist die Dokumentenkamera: Mit der können etwa Seiten aus einem Schulbuch an die Tafel geworfen werden, wo dann zum Beispiel bestimmte Aufgaben oder Textteile markiert werden können. Auch ist es auf diese Weise möglich, den behandelten Unterrichtsstoff für die nächste Stunde abzuspeichern und dann wieder aufzurufen.

"Wir nutzen das auch für Präsentationen", berichtete die Lehrerin. So könnten etwa Zeichnungen der Kinder für alle Klassenkameraden sichtbar gemacht werden, und sie können sie entsprechend erläutern.

Auch das Internet fließt über das Whiteboard mit in den Unterricht ein. "Die Kinder wussten zum Beispiel nicht, was ein Riesenkalmar ist", sagte Melanie Pesch. Also wurde kurzerhand im Internet nach der Erläuterung gesucht, und das Ergebnis erschien auf der digitalen Tafel.

So schön die neue digitale Welt im Unterricht auch sein mag, so stellte die Grundschullehrerin doch auch klar: "Ich mache damit keinen Frontalunterricht. Im Mittelpunkt stehen immer noch die Kinder." Das Whiteboard unterstütze lediglich den Unterricht.

An einigen Schulen in Hückeswagen gibt es bereits Whiteboards; die Realschule hingegen hat sich laut Bürgermeister Dietmar Persian bewusst für den Einsatz von Beamern entschieden. "Es hängt von der jeweiligen Schule ab, ob Whiteboards eingesetzt werden sollen", sagte er. Gebe es ein entsprechendes pädagogisches Konzept, würde die Stadt solche digitalen Tafeln als Schulträger anschaffen. Doch das geht ins Geld. Auch, wenn etwa Tablets für den Unterricht angefordert werden sollten. Persian hofft darauf, dass sich dann Sponsoren aus der heimischen Industrie finden lassen. Zwar erhält die Stadt aus dem Förderprogramm des Landes "Gute Schule 2020" auf vier Jahre 900.000 Euro. Die steckt sie jedoch in die dringend benötigte Sanierung der Schulgebäude.

(büba)
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