Hückeswagen Die Stimme von Oberberg

Hückeswagen · Seit 2000 ist Peter Biesenbach die Stimme und das Gesicht des oberbergischen Nordens im Landtag. Und das will er bleiben – über den 9. Mai hinaus. Im Rennen der sieben Kandidaten gilt der CDU-Politiker aus Hückeswagen als Favorit.

 Der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Biesenbach.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Biesenbach.

Foto: Nico Hertgen

Seit 2000 ist Peter Biesenbach die Stimme und das Gesicht des oberbergischen Nordens im Landtag. Und das will er bleiben — über den 9. Mai hinaus. Im Rennen der sieben Kandidaten gilt der CDU-Politiker aus Hückeswagen als Favorit.

Beim ersten Hinhören klingt er nicht unbedingt charmant. Doch Peter Biesenbach mag den Spitznamen, den ihm (nicht nur) Parteifreunde in Düsseldorf verpasst haben. Für die ist er "Der kommunale Lobbyist". "Ich sehe das als Ehrentitel", sagt er. Und begründet es so: "Ich glaube fest, dass das Leben in den Kommunen stattfindet. Natürlich habe ich als Landtagsabgeordneter eine landespolitische Aufgabe. Aber das schließt doch überhaupt nicht aus, dass unsere Politik kommunal erlebbar sein muss, eben nahe am Menschen. Für den wird sie ja gemacht."

Für den 62-Jährigen ist es nur folgerichtig, sein Mandat im Kreistag zu behalten, auch wenn der CDU-Fraktionsvorsitz dort noch mehr Arbeit zusätzlich zur "reinen" Landespolitik bedeutet. Und die ist allein schon fordernd. Da Biesenbach schon vor zehn Jahren in Düsseldorf nicht als Hinterbänkler an den Start ging, zudem seit 2005 Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion ist, hat er's in Düsseldorf nie gemächlich angehen lassen können. Was wohl auch seinem Typ und Temperament nicht entsprechen würde.

Biesenbach eilt der Ruf eines "Arbeitstiers" voraus. Selbst politische Gegner bescheinigen ihm ein intensives Arbeitsprogramm in Düsseldorf aber eben auch in seinem Wahlkreis — nicht nur in Wahlkampfzeiten, in denen mancher wie Phönix aus der Asche steigt, der zuvor jahrelang selten gesehen wurde.

In diesen Wochen legt er noch einen Zahn zu. Lapidarer Kommentar: "Der Tag hat 24 Stunden; ich sehe schon zu, dass sechs davon für den Schlaf reserviert bleiben." Auf keinen Fall will er sich auf dem Favoriten-Bonus ausruhen, nachdem er 2005 in Oberberg-Nord so etwas wie einen Sieg durch K.O. hingelegt hatte: 53,6 Prozent der Stimmen holte er in Oberberg-Nord, sogar 54,5 in seiner Heimatstadt Hückeswagen. Die SPD-Kandidatin Ursula Mahler brachte es im gesamten Wahlbezirk nur auf 30,1 Prozent der Stimmen und lag selbst in ihrer Heimatstadt Radevormwald mit knapp 31 Prozent deutlich hinter Biesenbach (51 Prozent). "Aber das war 2005, jetzt geht's um 2010", sagt Biesenbach. Die Karten würden neu gemischt: "Es gibt neue Kandidaten, es gibt neue Themen, und damit gibt es auch neue Herausforderungen."

Von robuster Gesundheit sollte sein, wer sich selbst den Wahlkampf-Stress zumutet. Biesenbach tut was dafür: Er raucht nicht, trinkt eher selten ein Glas Wein oder Bier, ernährt sich gesund, hat kein Gramm Übergewicht und treibt Sport: Skilanglauf im Winter, Joggen ganzjährig, Radfahren gelegentlich. Der Freizeitsport bietet die Chance, trotz Terminstress jetzt im Wahlkampf Zeit mit seiner Frau Silvia zu teilen. Sie ist selbstständig tätige Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin im Hauptberuf und in der Freizeit selbst leidenschaftliche Sportlerin. Dass immer noch Zeit bleibt für die Familie und die guten, langjährigen Freunde, ist dem Politiker wichtig: "Das erdet und gibt Kraft."

Kurz vor seiner erneuten Wahl im Jahr 2005 stellte die BM dem Hückeswagener im Kandidaten-Gespräch die Frage: "Können Sie sich ein Leben ohne Politik vorstellen?" Seine Antwort damals: "In einigen Jahren gut. Jetzt noch schwer." Heißt wohl: "Einige Jahre" — das sind für Peter Biesenbach jedenfalls mehr als fünf. "Der kommunale Lobbyist" denkt und agiert in langen Zeiträumen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort