Hückeswagen Die Sparkasse im Kreditmarkt stärken

Hückeswagen · Frank Jäschke hat für 14 Monate den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse übernommen. Im operativen Geschäft will er das Haus stärken und mithelfen, seinen Nachfolger zu suchen. Eine Aufgabe: die Mitarbeiter motivieren.

 38 Jahre Bankerfahrung: Frank Jäschke (l.) gestern bei seiner Vorstellung. Radevormwalds Bürgermeisterund Verwaltungsratsvorsitzender Johannes Mans hofft nun auf Ruhe - auch für die Nebenkriegsschauplätze in der politischen Szene.

38 Jahre Bankerfahrung: Frank Jäschke (l.) gestern bei seiner Vorstellung. Radevormwalds Bürgermeisterund Verwaltungsratsvorsitzender Johannes Mans hofft nun auf Ruhe - auch für die Nebenkriegsschauplätze in der politischen Szene.

Foto: moll

Mit klaren Vorstellungen hat der 57-jährige Frank Jäschke die Aufgabe des Vorsitzenden der Sparkasse übernommen. Er möchte bis zum Jahresende 2018 ein schlagkräftiges Vorstandsteam aufbauen, eine Gesamtstrategie für das Haus der beiden Kommunen Radevormwald und Hückeswagen entwerfen und dabei die Mitarbeiter mitnehmen, motivieren und fördern. Zielführende Idee sei es, die Sparkasse in ihrer Eigenständigkeit zu erhalten und damit auch festzulegen, wie die Zukunft des Hauses aussehen soll, betont er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Diese Aufgaben sieht der in 38 Jahren erfahrene Bankkaufmann nicht im Widerspruch zur kurzen Vertragslaufzeit von 14 Monaten - einer Dauer, mit der sonst vornehmlich Fußballtrainer verpflichtet werden. "Ich habe bei der Deutschen Bank gearbeitet, unter anderem vier Jahre in Chicago und drei in Toronto, ich war lange Jahre bei einer größeren Sparkasse (Harburg-Buxtehude) mit 780 und bin jetzt bei einem Haus mit 140 Mitarbeitern", sagt er.

Regionalität sieht der Norddeutsche auch heute noch in der Bankenlandschaft als wichtigen Faktor an - wenn denn professionelle Bankgeschäfte getätigt werden. Im Idealfall würden deshalb Mitarbeiter mit Heimatliebe einen sehr guten professionellen Job machen. Neben dem Damen-Handball in Buxtehude ist er auch Unterstützer der Freiwilligen Feuerwehr. "So lange ich konnte, habe ich mitgemacht", sagt er. Auch zur selbstständigen Tätigkeit als Berater sieht er keinen Widerspruch. "Das Bankgeschäft ist Projektarbeit", sagt er.

Als Vertriebsverantwortlicher sieht sich Jäschke gerade auch für Mittelstand und Unternehmerfamilien des Mittelstands als ganzheitlichen Berater, der die Menschen kennenlernt, ihnen zuhört und dann mit Hilfe eines Expertennetzwerks Lösungen anbietet. "Ich habe in den 14 Jahren bis November 2016 bei der Sparkasse etwa 100 Außentermine pro Jahr wahrgenommen und auch an anderer Stelle Präsenz gezeigt", sagt er. Er möchte dies auch in Radevormwald und Hückeswagen vermitteln. Stefan Bettges als Leiter des Firmenkundengeschäftes soll helfen, diese Ziele zu erreichen. Jäschkes Philosophie: "Die Leute wollen den Chef sehen." Sparkassen-Pressesprecher Michael Scholz erklärte dazu, dass man mit dem Hückeswagener Thomas Rickmann als neuem Bereichsleiter für die Filiale an der Peterstraße ein Zeichen gesetzt hat. Sein Vorgänger Michael Kronner ist in die Rader Hauptstelle gewechselt.

Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern fordert der neue Vorstand, dass eine glaubwürdige Story erzählt werden müsse, damit der neue Mitarbeiter für sich sage, "da muss ich hin". Rades Bürgermeister Johannes Mans, seit kurzem Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, hofft, dass jetzt in erster Linie Ruhe und Beständigkeit in das Bankhaus kommt und ein richtiger neuer Vorstandsvorsitzender gefunden wird. "Das mit der Ruhe gilt auch für die Nebenkriegsschauplätze in der politischen Szene", betont Mans und ergänzt: "Ich sage mit Klarheit, dass es die Aufgabe ist, das Unternehmen sachlich und qualifiziert am Markt zu halten. Themen dürfen nicht emotionalisiert werden."

(RP)
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