Wiedersehen in Hückeswagen Ehemalige schwelgen in Erinnerungen

Hückeswagen · Die Schüler der Klasse 10a, die 1969 die Realschule verließen, tauschten am Samstag Erinnerungen aus. Mit einer Führung durch das Schulgebäude und einer gemütlichen Runde im Hotel Kniep ließen sie alte Zeiten aufleben.

 Von den einstmals 42 Klassenkameradinnen und -kameraden hatten 25 zugesagt. Für manche wäre die Reise allerdings arg weit gewesen – einen hat es sogar nach Neuseeland verschlagen.

Von den einstmals 42 Klassenkameradinnen und -kameraden hatten 25 zugesagt. Für manche wäre die Reise allerdings arg weit gewesen – einen hat es sogar nach Neuseeland verschlagen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Entwicklung der Realschule gefiel Charlotte Marx: „Da kriegt man nochmal Lust in die Schule zu gehen“, sagte die Berlinerin, die früher selbst dort unter ihrem Mädchennamen Charlotte Wünsche zur Schule gegangen war. Am Samstag war sie zu einem Treffen mit ihren ehemaligen Klassenkameraden nach Hückeswagen gekommen. Bernd Oesinghaus und Lothar Diesing hatten das Treffen organisiert – genau 50 Jahre nach dem Schulabschluss im Jahr 1969. Von den ehemals 42 Klassenkameraden hatten 25 zugesagt. „Einer lebt heute in Neuseeland, der ist nicht gekommen“, sagte Oesinghaus. Zwei der ehemaligen Schüler hatten die Anreise aus Berlin auf sich genommen und Christoph Lampen kam aus Bad Liebenzell im Schwarzwald, wo er seit 20 Jahren lebt.

Schulleiter Thorsten Schmalt führte die Mittsechziger durch das Schulgebäude und landete durch Zufall gleich im ehemaligen Klassenraum der Gäste. Hier kamen viele Erinnerungen hoch an den ehemaligen Rektor Schulte, die Lehrer Johannes Schoon, Heinrich Bode, Hans Kypke, Walter Knabe, Hans Tenten und Willi Wörsdörfer, der von 1965 bis 1984 die Schule leitete. Unvergessen geblieben ist der Unterricht Wörsdörfers im Chemieraum mit treppenförmig angeordneten Stuhlreihen, bei dem auch schon einmal ein Versuch schiefging, so dass der Raum geräumt werden musste. Thorsten Schmalt verwies mit Stolz auf das unbeschädigte und gut erhaltene Mobiliar. „Jetzt können Sie aber unsere alten Monogramme nicht mehr sehen“, bedauerte die Klasse den Verlust der alten Holztische, die noch Hinterlassenschaften in Form von eingeritzten Buchstaben hätten preisgeben können. Die Klasse ist durch ihr Engagement dennoch ein fester Teil der 194-jährigen Schulgeschichte: „Wir haben die erste Schülerzeitung herausgebracht und mit dem Matrizendrucker vervielfältigt“, nannte Rainer Höhfeld ein Beispiel.

Geprägt wurden die Schüler von Musik- und Deutschlehrer Hans Kypke, der vier Jahre lang ihr Klassenlehrer war. „Wir waren auf Klassenfahrt in Bad Bevensen in der Lüneburger Heide und haben Chorkonzerte im Kurpark und in einer Kirche gegeben“, berichtete Bernd Oesinghaus. Nur zwei Jungen hätten nicht mitsingen dürfen. „Wir konnten es einfach nicht und waren sozusagen sechs Jahre im Stimmbruch“, fügte er augenzwinkernd hinzu. Die Gruppe bewunderte bei der Führung den modernen Informatikraum, die Technik für die Naturwissenschaften und das Selbstlernzentrum. In der Schulküche, die sich in den 50 Jahren kaum verändert hat, wurden dann weitere Erinnerungen wach.

Ursula Lambeck hat den Kontakt zur Realschule bis heute nicht verloren. „Mein Vater hatte die Schule schon besucht und auch meine vier Kinder und ein Enkel“, zählte die Bergisch Bornerin auf.

An Streiche konnten sich die ehemaligen Realschüler nicht erinnern, wohl aber an Bestrafungen für kleinere Vergehen, so wie das in der Ecke stehen, teilweise mit dem Gesicht zur Wand oder auch auf einem Bein. Und dennoch: „Es war eine schöne Zeit und ein guter Zusammenhalt“, sagte Monika Dietrich geborene Nowak. Schon sechs Mal hatte sich die Klasse in den vorherigen Jahren getroffen - nach zehn, 20, 27, 31, 36 und 40 Jahren. Das Jubiläum feierten die ehemaligen Klassenkameraden mit einem gemütlichen Abend im Hotel-Restaurant Kniep.

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