Hückeswagen Die Schloss-Stadt soll viel bunter werden

Hückeswagen · Der neue Anstrich des Buswartehäuschens an der Bahnhofstraße hat nicht nur für mehr Farbe im Stadtbild gesorgt, sondern auch für großes Interesse. In der Stadt gibt es aber noch weitere Objekte, die verschönert werden könnten.

 In Sachen Graffiti ist Wipperfürth einen großen Schritt voraus. Dort wird die Stützmauer der Nordtangente seit 2013 mit Graffitis bemalt; der Radweg führt direkt an den Kunstwerken vorbei.

In Sachen Graffiti ist Wipperfürth einen großen Schritt voraus. Dort wird die Stützmauer der Nordtangente seit 2013 mit Graffitis bemalt; der Radweg führt direkt an den Kunstwerken vorbei.

Foto: Moll, Hertgen, Büllesbach

Nein, eine Schönheit ist das große Trafohäuschen an der Wiehagener Straße / Ecke Zur Landwehr nun wahrlich nicht. Der letzte Anstrich ist eher Jahrzehnte her und darüber hinaus mit diversen Schmierereien "verziert". "Das könnte eine künstlerische Aufwertung, egal welcher Art, gut vertragen", findet Heiko Falk, der dem Aufruf der BM gefolgt ist, Stellen zu nennen, die verschönert werden könnten. An dieser Ecke führen viele Autos vorbei, und auf den Treppenstufen säßen des Öfteren Jugendliche. "Es würde sich lohnen, dort aktiv zu werden", glaubt Falk. Einen Vorschlag, wer als Sponsor einspringen könnte, hat er auch gleich parat: Sparkasse, der Edeka-Markt oder das gegenüberliegende Dentallabor opti-dent.

Mit diesem Vorschlag hat Bauamtsleiter Andreas Schröder "überhaupt kein Problem". Das Trafohäuschen mit einem Graffiti ähnlich dem des Buswartehäuschens zu verschönern, sei durchaus überlegenswert. Allerdings ist es im Eigentum der BEW, die dazu ihr Okay geben müsste.

 Für Hückeswagen schlagen BM-Leser das Trafohäuschen in Wiehagen...

Für Hückeswagen schlagen BM-Leser das Trafohäuschen in Wiehagen...

Foto: büba

Anders steht Schröder einer Idee gegenüber, die Thomas Nebgen gehabt hat. Der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) hätte gerne die große, zur Peterstraße hin gelegenen Fassade des zurzeit sanierten Hochhauses im Goethetal mit einem riesigen Graffiti versehen lassen. Dem hat das Bauamt jedoch Einhalt geboten. Schröder: "Das Haus steht unmittelbar an der historischen Altstadt. Ein Graffiti auf dieser Riesenwand sehe ich als außerordentlich schwierig an." Das würde nicht zur Altstadt und ebenso wenig zu der gelben Villa oberhalb des Hochhauses passen.

Eine Absage erteilte er auch den Ideen der Straßweger Grafikerin Marianne Reuter, die das "Wohnzimmer" an der Bahnhofstraße entworfen hat. Sie würde gerne das beinahe zerfallene Schieferhaus an der Waidmarktstraße / Ecke Schmittweg besprühen lassen. Auch könnte sie sich vorstellen, die Schaufenster von leer stehenden Geschäften im Island zu bemalen. Der Bauamtsleiter hält das nicht für sinnvoll. "Dann sollte man besser Dekorationen in die Schaufenster stellen", schlägt Schröder vor. Und das alte Schieferhaus, das seit Jahren vor sich hin bröckelt, kann und darf aus einem ganz bestimmten Grund nicht bemalt werden: "Das Haus steht unter Denkmalschutz."

 ...und die Seite des Kaufparks vor.

...und die Seite des Kaufparks vor.

Foto: Moll, Jürgen

Aufgeschlossen dagegen zeigt er sich der Idee von CDU-Ratsfrau Cornelia Päper. Sie schreibt: "Die Seitenfront des Kaufparks könnte eine Verschönerung vertragen." Die Ladefläche wurde zwar vor kurzem neu (weiß) gestrichen. Eine passende Bemalung würde dem Stadtbild aber gut tun, glaubt Cornelia Päper. Ihr schweben eine bergische Fassade oder der (Graffiti-)Blick in den Supermarkt vor. "Prinzipiell könnte das genehmigt werden", versichert Schröder. Allerdings müsste dazu der Eigentümer befragt werden.

Der ist von einer solchen Idee aber begeistert. Martin Schommer, geschäftsführender Gesellschafter der Viersener Firma Horus, gibt zwar zu bedenken, dass die Flächen vermietet seien und eine Bemalung möglicherweise von den Mietern nicht erwünscht sei. "Das ist aber eine tolle Idee", findet Schommer, der daher auf seine Mieter einwirken will. Damit meint er auch die aus dem Gebäude mit Rossmann, KiK und Takko (siehe unten stehenden Artikel).

Er hätte an hübschen Graffitis Gefallen und verspricht, das wohlwollend zu prüfen. "Hückeswagen macht uns immer mehr Spaß; da ist Bewegung drin", sagt der Investor des Neubaus, der ab Herbst auf dem Gelände des ehemaligen Raiffeisenmarkts errichtet werden soll.

(RP)
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