Kultur-Haus Zach Leise Töne und nachdenkliche Texte

Hückeswagen · Der Abend mit den beiden Liedermachern Uwe Sandfort und Martin Hermann am Freitagabend verschaffte den gut 20 Zuhörern die Möglichkeit, in eine ganz eigene Welt abzutauchen. Das Duo, das bereits zum zweiten Mal im Kultur-Haus Zach zu Gast war, hatte einen ganzen Sack an Eigenkompositionen mitgebracht, die alles andere als easy-listening-Musik waren.

 Uwe Sandfort und Martin Hermann bei ihrem Auftritt im April 2018 im Kultur-Haus Zach.  foto: detlef bauer (archiv)

Uwe Sandfort und Martin Hermann bei ihrem Auftritt im April 2018 im Kultur-Haus Zach. foto: detlef bauer (archiv)

Foto: Detlef Bauer

Dazu hatten die beiden Musiker an die zehn Gitarren auf der Bühne stehen, auf denen sie zwischen sphärischen Klängen und flottem Fingerpicking eine sehr breite Palette der populären Gitarrenmusik präsentierten. Die lud manchmal zum verträumten Gedankenspaziergang ein, etwa beim munteren Instrumentalstück „The Lighthearted Ride“, dessen Grundthema auf einer sehr exotisch gestimmten Gitarre Sandforts basierte. Dann wieder wurden nachdenkliche Texte über die verspielte Musik gelegt, die einen an alte Krautrock-Bands wie „Can“ oder „Amon Düül II“ denken ließ: „Der Mond wartet nicht auf die Nacht, sie taucht einfach auf...“. Verbunden mit der spröde-entrückten Poesie der Texte, etwa in „Tief in dir scheint es zu schlafen“, kam einem dabei machmal gar Rio Reiser in den Sinn.

Das war eine schöne, eine anregende und angenehm die Seele im Feierabend berührende Musik, die das wunderbar aufeinander eingespielte Duo da präsentierte. Und dazu kam der Luxus zweier Gitarren, mit deren Hilfe die zwei Musiker einen enorm dichten Sound produzierten. Wenn der eine Akkorde und Rhythmus spielte, konnte der andere darüber solieren, wenn der andere mit der Elektrischen und leichter Verzerrung einen sphärischen Klangtepppich ausrollte, konnte der eine Harmonien darüberlegen. Und wenn beide gleichzeitig mit dem Plektrum in die Saiten schlugen, entwickelte das Ganze eine nicht unerhebliche Wucht.

Manchmal war das Gebotene auch experimentell, etwa in der instrumentalen Hommage an zu früh verstorbene Mitmenschen, „You‘re Still Around“, bei der Hermann seine Gitarre mit einem singenden Nylonfaden behandelte. Das wohl eindrucksvollste Element des Abends war indes das traumwandlerisch sichere Zusammenspiel des Duos.

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