Hückeswagen Die Kirche braucht Verwalter

Hückeswagen · Die Katholische Kirchengemeinde wählt am 17. und 18. November einen neuen Kirchenvorstand. Pfarrer Marc D. Klein ist auf der Suche nach Bewerbern, die bereit sind, Verantwortung für die Gemeinde zu übernehmen.

Die Zahl derer, die einer christlichen Konfession angehören, sinkt in ganz Deutschland seit Jahren. Und damit werden auch die, die bereit sind, in ihrer Kirchengemeinde aktiv mitzuarbeiten, immer weniger. Mit Blick auf die Wahlen zum Kirchenvorstand am 17. und 18. November hat nun Pfarrer Marc D. Klein die Initiative ergriffen. Er bittet alle Katholiken in Hückeswagen, Kandidaten für das wichtige Gremium vorzuschlagen oder selbst zu kandidieren. Klein betont in seinem Aufruf: "Nur mit einem Kirchenvorstand ist eine Kirchengemeinde handlungsfähig."

Vorstand stellt die Weichen

Tatsächlich hat der Kirchenvorstand einer Gemeinde wichtige administrative Aufgaben zu erledigen (s. auch Bericht unten). Ob es ums Geld geht, ums Personal oder um Investitionen in gemeindeeigene Einrichtungen wie zum Beispiel Kindertagesstätten: Der Kirchenvorstand stellt die Weichen und trifft quasi als oberstes Verwalterungsgremium der Gemeinde für sie wesentliche Entscheidungen.

Der Kirchenvorstand wird nicht komplett gewählt, sondern immer nur in Teilen. Dadurch soll die Kontinuität in der Arbeit gewährleistet werden. In St. Mariä Himmelfahrt Hückeswagen sind im November vier von acht Mitgliedern neu zu wählen. Zeitgleich müssen in St. Marien und Josef Radevormwald fünf von zehn Plätzen in dem Gremium neu besetzt werden. Klein verdeutlicht, wie wichtig die Arbeit ist: "Der Kirchenvorstand ist der Rechtsträger einer Kirchengemeinde. Er entscheidet über das Vermögen und vermehrt es, befindet über Personal und Ausstattung." Letztlich gehe es darum, "zum Wohle aller Gemeindemitglieder zu wirken".

Eine Arbeitsüberlastung im Ehrenamt ist laut Klein bei aller Aufgabenfülle nicht zu erwarten. Der Kirchenvorstand bilde Ausschüsse, die selbstständig bestimmte Bereiche verwalten und verantworten. Die Last der Verantwortung liegt also auf vielen Schultern.

Der Pfarrer appelliert im Vorfeld der Wahl an die Gemeinde: "Nur wenn Menschen Mitverantwortung übernehmen, sind die Bedingungen für die Glaubensausübung gegeben. Nur wer mitmacht, hat Einfluss."

Mitmachen müssen am Ende auch die Wähler. Selbst das ist nicht selbstverständlich. Bei der vorigen Wahl zum Kirchenvorstand im November 2009 beteiligten sich von 3860 Katholiken in Hückeswagen nur 282, deutlich weniger als zehn Prozent, an der Wahl.

(RP)
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