Oberbergische Sparkassen Die Arbeit der Schuldnerberatungen unterstützen

Oberberg · Aufklärungsarbeit zum Thema „Richtiger Umgang mit Geld" leisten die Sparkassen durch regelmäßige Veranstaltungen. Und einmal im Jahr gibt es eine große Spende für die Schuldnerberatungsstellen im Oberbergischen Kreis.

 Vertreter der Oberbergischen Sparkassen übergaben die Fördermittel an die örtlichen Schuldnerberatungsstellen.

Vertreter der Oberbergischen Sparkassen übergaben die Fördermittel an die örtlichen Schuldnerberatungsstellen.

Foto: OLAF-WULL NICKEL

Trotz der guten konjunkturellen Entwicklung ist die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland zum vierten Mal in Folge gestiegen. Mit 6,9 Millionen waren zum Stichtag 1. Oktober 2017 rund 65.000 und damit 0,9 % mehr Menschen im Vergleich zum Vorjahr überschuldet, wie aus dem SchuldnerAtlas Deutschland 2017 der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht. Die Überschuldungsquote sank leicht auf 10,0 %, da die Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr stärker gestiegen ist. Dabei hat Nordrhein-Westfalen mit einer Überschuldungsquote von 11,6 % im bundesweiten Vergleich die vierthöchste Verschuldung; die Zahl der Überschuldeten beträgt hier 1,73 Millionen Menschen.

Die häufigsten Gründe für Überschuldung sind laut der Studie Erkrankung, Sucht, Unfall und unwirtschaftliche Haushaltsführung. Dagegen verlieren ökonomische Auslöser wie Arbeitslosigkeit oder eine gescheiterte Selbstständigkeit aufgrund der guten Konjunktur an Bedeutung. Insgesamt nimmt zudem die Altersverschuldung (insbesondere ab 70 Jahren) weiter zu, die Zahl junger überschuldeter Personen (unter 30 Jahren) ist dagegen leicht rückläufig.

Die institutionalisierte Schuldnerberatung bietet Menschen in finanzieller Notlage Beratung und somit ein Stück Lebenshilfe. Als einzige kreditwirtschaftliche Gruppe fördert die Sparkassen-Finanzgruppe die Schuldnerberatungsstellen alljährlich mit namhaften Beträgen. Dabei sind die Sparkassen trotz ihres hohen Marktanteils nachweislich in die Verursachung von Überschuldungssituationen kaum involviert. Alleine die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen bringen jährlich 3 Millionen Euro aus einem speziell eingerichteten Fonds zur Mitfinanzierung der Schuldnerberatung auf. Seit 1998 summiert sich die Fördersumme auf über 57 Mio. Euro.

Dem Problem der Überschuldung begegnen die Sparkassen nicht nur durch die aktive Unterstützung von Schuldnerberatungsstellen, sondern auch durch vielfältige Präventionsmaßnahmen, mit dem Ziel, ihre Kunden vor der „Schuldenfalle“ zu bewahren. Jeder Kreditvergabe geht eine ausführliche und verantwortungsvolle Beratung voraus, welche insbesondere die finanzielle Belastbarkeit des potentiellen Kreditnehmers berücksichtigt.

Aufklärungsarbeit zum Thema "Richtiger Umgang mit Geld" leisten die Sparkassen darüber hinaus durch regelmäßige Veranstaltungen, beispielsweise schon für die ganz jungen Kunden im Rahmen ihres Sparkassen-Schulservices. Hier erhalten die Jugendlichen Tipps zum Umgang mit dem ersten Geld. Zudem finden überschuldete Menschen, die einen Rat suchen, vielfältige Informationen im Internet unter www.geldundhaushalt.de.

Im Rahmen ihres jährlichen Pressetermins übergaben Vertreter der Oberbergischen Sparkassen, der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen und der Kreissparkasse Köln Fördermittel in Höhe von insgesamt 45.819 Euro an den Caritasverband für den Oberbergischen Kreis e.V., den Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Rhein-Oberberg e.V. und das Diakonische Werk im Kirchenkreis an der Agger.

(rue)
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