Hückeswagen Die 80-Liter-Tonne kommt

Hückeswagen · Viele Hückeswagener werden aufatmen: Ab 2008 können kleinere Haushalte statt wie bislang auf die 120-Liter- auf die 80-Liter-Restmülltonne zurückgreifen. Das bestätigten gestern BAV und Stadt in einem Pressegespräch.

„Ich brauch’ doch gar keine so große Tonne!“ Die Mitarbeiter des Bergischen Abfall-Wirtschaftsverbands (BAV) haben diesen Satz in der Vergangenheit wohl schon so oft gehört, dass sie ihn schon nicht mehr hören können bzw. wollen. Und weil in den zurückliegenden Jahren so viele Anfrage von Hückeswagenern eingegangen waren, wird in elfeinhalb Monaten eine kleinere Tonne eingeführt: die 80-Liter-Tonne. Bislang war die 120-Liter-Tonne das kleinste Gefäß für den Restmüll. Die war nicht nur vielen kleinen Familien zu groß, sondern vor allem Singles. Denn um 120 Liter Restmüll im Vier-Wochen-Rhythmus zu produzieren, muss man sich als Einzelner schon anstrengen.

2001 übergab die Stadt Hückeswagen dem BAV das operative Müll-Geschäft: Das Sammeln, Transportieren, Mülltonnen Austeilen sowie die gesamte Verwaltung inklusive Gebührenbescheide übernimmt seitdem der Verband mit Sitz in Engelskirchen. „Wir haben diesen Schritt nie bereut“, versicherte Bürgermeister Uwe Ufer gestern. Beim BAV fühle sich die Stadt gut aufgehoben. Das heiße jedoch nicht, dass sie nichts mehr zu sagen hat. Im Gegenteil: „Was abfalltechnisch geschieht, entscheiden immer noch wir“, betonte Ufer.

Als „zwischengeschaltetes“ Gremium funktioniert dabei der Beirat mit Hückeswagener Politikern und Kämmerer Bernd Müller als Vertreter des Bürgermeisters. Dieses Gremium diskutierte jetzt den BAV-Vorschlag und stimmte schließlich der Einführung der neuen, kleineren Tonne zu.

Mit dem Gebührenbescheid für 2007, der die Hückeswagener in den nächsten Tagen erreichen wird, schickt der BAV auch ein Infoblatt und eine Anmeldekarte für die 80-Liter-Tonne mit. Nur wer das kleinere Gefäß ab 1. Januar 2008 haben will, muss die Karte ausfüllen und an den BAV absenden. Wichtig: Die 80-Liter-Tonne wird privaten Haushalten nur dann zugewiesen, wenn sie maximal vier Personen umfassen. Für eine fünf- bis sechsköpfigen Haushalt wird’s auch weiterhin den 120-Liter-Behälter geben, Haushalte mit sieben bis acht Personen können zwei 80-Liter-Tonnen anfordern. Für das Gewerbe gelten laut BAV „verschiedene Einwohnerwerte und davon abhängig das mindestens vorzuhaltende Volumen an Restabfallbehältern“. Sie sollten daher auf jeden Fall die grüne Antwortkarte mit den vorgesehenen Angaben an den BAV zurückschicken.

Neben den vielen Bürgerwünschen war aber noch ein weiterer Grund ausschlaggebend für die Einführung der kleineren Tonne. Und zwar ein rechtlicher Aspekt, wie Christoph Rösgen erläuterte. „Das Landesabfallgesetz sieht vor, Anreize zur Müllvermeidung zu schaffen“, sagte der Abfallberater des BAV. Nun hoffen alle Beteiligten, dass die neue 80-Liter-Tonne ein solcher Anreiz sein wird.

(RP)
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