Hückeswagen Dickentmann will an eine andere Schule

Hückeswagen · Blankes Entsetzen bei Schulpflegschaft und Förderverein der Löwen-Grundschule: Leiterin Beate Dickentmann teilte der Schulkonferenz am Mittwochabend mit, dass sie die Schule zum 1. August aus persönlichen Gründen verlassen will.

 Beate Dickentmann ist seit August 2013 die neue Leiterin des Grundschulverbundes Hückeswagen - entstanden aus der Gemeinschaftsgrundschule und der Katholischen Grundschule, beide an der Kölner Straße.

Beate Dickentmann ist seit August 2013 die neue Leiterin des Grundschulverbundes Hückeswagen - entstanden aus der Gemeinschaftsgrundschule und der Katholischen Grundschule, beide an der Kölner Straße.

Foto: jürgen moll (archiv)

Die Entscheidung kam für viele völlig überraschend: Beate Dickentmann, Leiterin der Löwen-Grundschule, hat bei der Bezirksregierung Köln einen Antrag auf Entpflichtung ihrer Aufgaben als Schulleiterin zum 1. August gestellt. "Aus persönlichen Gründen", heißt es in einem Elternbrief, der an alle Kinder verteilt wurde. Zeitgleich hat sie die Schulamtsdirektorin um Versetzung an eine andere Grundschule im Kreis gebeten.

Im Detail will sich Beate Dickentmann nicht äußern. Im Elternbrief steht: "Beide Schritte sind mir nicht leicht gefallen. Viele schlaflose Nächte und Gespräche mit mir vertrauten Personen sind diesen Entscheidungen vorausgegangen. Für meine Familie und mich bitte ich Sie, die Entscheidungen anzunehmen. Auch bitte ich um Verständnis, dass ich keine weiteren Stellungnahmen abgeben kann und werde." Auch gegenüber der BM sagte Dickentmann, dass ihre Entscheidung für eine Überraschung gesorgt habe, sie aber mehr nicht sage.

Die Löwen-Grundschule habe ein gutes Lehrer- und Mitarbeiterteam, auf das sie sich zu jeder Zeit habe verlassen können. "Stets unser gemeinsames Ziel vor Augen, immer das Beste für ihre Kinder zu erreichen, zeigt jede Lehrerin und jede Mitarbeiterin einen sehr hohen persönlichen Einsatz", schreibt Dickentmann. Die Schule sei in nur knapp zwei Jahren auf einem sehr guten Weg, zu einer Schule zusammenzuwachsen. Sie versichert, dass sie die Eltern und deren Kinder in guter Erinnerung behalten werde. "Als Hückeswagener wird man sich hier und da treffen, stets freundlich grüßen und das eine oder andere nette Gespräch führen", endet der Brief an die Eltern.

Überrascht zeigte sich der bei der Stadt zuständige Fachbereichsleiter Michael Kirch. Kommentieren wolle er die Entscheidung, mit der er nicht gerechnet habe, nicht. Das sei eine persönliche Sache, über deren Hintergründe er nicht informiert sei. Das Schulamt des Kreises sei für die weiteren Schritte zuständig. Die Bezirksregierung Köln werde die Stelle im Internet ausschreiben. "Dann hoffen wir auf eine gute Bewerbung", sagte Kirch. Die Stadt habe ein großes Interesse, die Stelle schnell zu besetzen, um die weitere Entwicklung der Schule mit zwei Standorten zu begleiten.

Mit Bedauern hat Gunter Warg, Vorsitzender der Schulpflegschaft und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, die Ankündigung aufgenommen. "Wir sind alle traurig über diesen Schritt und wollen die Sache aufarbeiten", kündigte er an. Hierzu werde er eine Elternversammlung einberufen, bei der die Perspektiven für die Löwen-Grundschule besprochen werden. Zunächst müsse er die Entscheidung der beliebten und angesehenen Schulleiterin aber respektieren. "Für uns ist das ein harter Schlag und ein riesiger Verlust", sagte Warg. Die Löwen-Grundschule sei ein guter Organismus - und Beate Dickentmann das Herz.

Als "Katastrophe" bezeichnet Stefanie Breidenbach, Vorsitzende des Fördervereins, die Ankündigung. "Wir sind geschockt. Es gab keine Anzeichen", sagte sie. Dickentmann habe sich immer mit 150 Prozent für die Verbundschule eingesetzt, eine bessere Schulleiterin gebe es nicht. Beate Dickentmann sei der Motor der Schule, der immer zum Wohl der Kinder gehandelt habe. Über die Hintergründe wolle sie nicht spekulieren. Wie es weitergeht, weiß sie nicht. Die Kritiker von Beate Dickentmann würden sich noch umgucken. "Wenn man was verändern will, braucht man eine eigene Meinung, die einigen Leuten nicht bequem ist", sagt die Vorsitzende.

(RP)
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