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Hückeswagen Deutsche Leih-Oma mit Bildungsauftrag

Hückeswagen · Als Aupair gehen meist junge Frauen ins Ausland. Dorothee Kuhlmann aus Hückeswagen ist bereits Pensionärin – und derzeit für drei Monate als "Granny-Aupair" auf der Kanaren-Insel Teneriffa.

 Dorothee Kuhlmann mit Emma, der jüngsten Tochter ihrer Gastfamilie. Im Umgang mit Kindern kennt sich die Hückeswagenerin, die viele Jahre lang als Lehrerin gearbeitet hat, aus. Das kommt ihr bei ihrem ungewöhnlichen Job auf Zeit entgegen – der Gastfamilie natürlich auch.

Dorothee Kuhlmann mit Emma, der jüngsten Tochter ihrer Gastfamilie. Im Umgang mit Kindern kennt sich die Hückeswagenerin, die viele Jahre lang als Lehrerin gearbeitet hat, aus. Das kommt ihr bei ihrem ungewöhnlichen Job auf Zeit entgegen – der Gastfamilie natürlich auch.

Foto: privat

Als Aupair gehen meist junge Frauen ins Ausland. Dorothee Kuhlmann aus Hückeswagen ist bereits Pensionärin — und derzeit für drei Monate als "Granny-Aupair" auf der Kanaren-Insel Teneriffa.

Seit gut vier Wochen ist Dorothee Kuhlmann auf Teneriffa. Urlaub macht die pensionierte Lehrerin dort jedoch nicht. Sie wohnt als "Granny-Aupair" bei einer spanischen Familie, kümmert sich um die beiden Kinder Carmen (10) und Emma (3) und vermittelt ihnen die deutsche Sprache. Der Einsatz der "Granny" soll dazu beitragen, der älteren Tochter den Besuch der deutschen Schule zu erleichtern.

Von der Möglichkeit, als Leih-Oma für drei Monate ins Ausland zu gehen, hatte die Hückeswagenerin schon vor drei Jahren erfahren. "Ich fand das spannend und möchte noch mal neue Erfahrungen machen", sagt die ehemalige Englisch-Lehrerin. Mittlerweile hat sich Dorothee Kuhlmann bei der Gastfamilie eingelebt. "Ich spiele mit den Kindern und bin mit der Hausaufgaben-Betreuung beschäftigt", berichtet sie. An zwei Vormittagen in der Woche verbessert die "Granny" ihre Spanisch-Kenntnisse an der "Universidad de la Laguna". Mit den spanischen Eltern der Kinder verständigt sich Dorothee Kuhlmann überwiegend auf Englisch. Beide sind ebenfalls Lehrer: Familienvater Omar unterrichtet Englisch, Mutter Clarisa Französisch.

Die spanisch-kanarische Küche hat die Pensionärin bisher nicht überzeugen können: "Zu fett, zu viel Fleisch, zu deftig", berichtet sie von den Essgewohnheiten der Gastfamilie. Die eigenen Kochkünste mit Gemüse wurden bisher nur von der "Gastmutter" gewürdigt.

Den Aufenthalt auf Teneriffa nutzt die Hückeswagenerin auch, um die Gegend zu erkunden. So besichtigte sie Santa Cruz, die alte Universitätsstadt La Laguna und den Küstenort Bajamar. Das Haus der Gasteltern liegt in Tacoronte auf über 500 Meter Höhe — es ist die vom Wetter am wenigsten begünstigte Gegend der Insel. "Im Haus sind nicht mehr als 16 Grad", berichtet Dorothee Kuhlmann. Strumpfhosen, warme Socken, Jogginghosen und Pullover, teilweise auch übereinander getragen, lassen sie die kühlen Temperaturen ertragen. "So ein Hückeswagen-Wetter hätte ich hier nicht erwartet", sagt Kuhlmann.

In den Abendstunden hält sie per Internet Kontakt zu ihrem noch berufstätigen Ehemann, den beiden Söhnen und Verwandten. In den Osterferien möchte Ehemann Hermann Kuhlmann seine Frau auf Teneriffa besuchen. "Ich vermisse sie schon, zumal sie eine hervorragende Köchin ist", sagt der Strohwitwer.

Sobald das Wetter besser wird, möchte die Familie mit ihrer Granny-Aupair an die Südküste zum "Whale Watching" (Wale beobachten). Bis dahin setzt sich die Hückeswagenerin in ihrer freien Zeit in den Bus nach Süden und fährt der Sonne hinterher. "Wenn man in Tacoronte bei diesigem Wetter und 15 Grad losfährt, scheint nach zehn Minuten die Sonne, und es sind 21 Grad", berichtet Dorothee Kuhlmann über ihre Suche nach Sommer auf der beliebten Ferieninsel.

(RP/ac)
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