Hückeswagen "Der Unfall von Samstag wäre trotzdem passiert"

Hückeswagen · Sie haben einen wichtigen Fürsprecher, die Anwohner von Marke: "Wir sollten alles tun, was wir können, damit die Geschwindigkeit in Marke reduziert wird", versicherte Bürgermeister Uwe Ufer auf Anfrage der BM. "Ich habe nichts gegen Tempo 70 in der Ortschaft", stellte er klar. Das Problem aus Sicht der Anwohner ist jedoch, dass Ufer bzw. die Stadtverwaltung nur eine Empfehlung abgeben kann. Die Entscheidung, ob in Marke, wie in Herweg, der Verkehr auf maximal 70 Stundenkilometer herunter gebremst wird, fällt das Straßenverkehrsamt des Kreises. Zudem muss der Baulastträger – Straßen NRW – dazu gehört werden.

Mitte Februar hatte Susanne Ewald für die Anwohner von Marke einen Antrag an den Bürgermeister gestellt. Darin bitten sie um eine Geschwindigkeitsbegrenzung für ihre Ortschaft. Später unterhielt sie sich noch mit Ufer über eine stationäre Radarmessstation. "Derzeit ist Tempo 100 erlaubt, und es kommt des Öfteren zu schweren Unfällen", schrieb Susanne Ewald. Weil es im Dezember im Bereich der Bushaltestelle zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen war, "sehen wir unsere Gesundheit und vor allem die unserer Kinder derzeit als gefährdet an".

Wie bei jedem tödlichen Unfall auf einer Bundesstraße, hat das Straßenverkehrsamt auch bei dem von Samstag Untersuchungen aufgenommen. Das teilte Angela Altz, die Sprecherin des Oberbergischen Kreises, nach Rücksprache mit ihren Kollegen mit. Überprüft werde vor allem, ob der Unfall durch das Anbringen von Schildern hätte vermieden werden können. In diesem Fall scheinen sich die Verantwortlichen des Straßenverkehrsamtes sicher zu sein: "Durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung hätte dieser Unfall auch nicht vermieden werden können", gab die Kreis-Sprecherin weiter.

Zudem sehe die Straßenverkehrsordnung bei Bundesfernstraßen vor, möglichst wenige Schilder aufzustellen. "Stattdessen wird an die Eigenverantwortung der Autofahrer appelliert", berichtete Angela Altz. Große Hoffnung, dass ihrem Antrag stattgegeben werden könnte, machte sie den Anwohner nicht: "Die Kollegen des Straßenverkehrsamtes können sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, dass das Tempo in Marke reduziert wird."

Auch der Bürgermeister weiß: "Die beiden tödlichen Unfälle jetzt und im November 2007 sind in erster Linie auf Alkohol und Glätte zurückzuführen." Auch wenn Ufer den Antrag der Anwohner von Marke unterstützt, stellte er dennoch klar: "Der Unfall von Samstag wäre trotzdem passiert."

Berichte über Unfälle in Marke in den vorigen Jahren finden Sie im Internet unter

(RP)
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