Hückeswagen Der TVW ist „zirkusreif“

Hückeswagen · Der TV Winterhagen besteht seit 80 Jahren. In einer Serie stellt die BM einige Gruppen des Vereins vor. Heute ist die Zirkusgruppe an der Reihe mit deren "oberster Dompteur" Hans-Joachim Wolff. Seit Anfang des Jahres trainieren die kleinen Artisten in der vereinseigenen Halle.

 Der TV Winterhagen feiert in diesem Jahr 80-jähriges Bestehen.

Der TV Winterhagen feiert in diesem Jahr 80-jähriges Bestehen.

Foto: TV Winterhagen

Hans-Joachim Wolff bezeichnet sich selber als "Springinsfeld". Vieles hat der 54-Jährige in seinem Leben gemacht, und immer wieder reizten ihn neue Erfahrungen. Mit 14 Jahren stand Wolff beispielsweise das erste Mal in der Manage eines Zirkusses, genauer gesagt schwebte er über ihr: Zwei Jahre lang führte er Übungen am Stand-Trapez vor.

Was er damals noch nicht wissen konnte: Gut 40 Jahre später sollte er Kindern die Zirkusluft näher bringen, die er damals begierig eingeatmet hat. Der TV Winterhagen hatte nach ersten erfolgreichen Gesprächen mit dem Hausmeister der Erich Kästner Schule eine Zirkusgruppe gebildet. "Im Mai habe ich dann erfolgreich einen Übungsleiterlehrgang absolviert", berichtete er.

Seitdem ist er mit Unterstützung seiner Assistentin Daniela Boxberg kräftig dabei, den Kindern und Jugendlichen auf ihren ersten großen Höhepunkt vorzubereiten: Am 9. November wollen die Nachwuchsartisten auf der großen Feier des TV Winterhagen anlässlich dessen 80-jährigen bestehens erstmals das Erlernte präsentieren.

Hans-Joachim Wolff gewährt erstmals einen kurzen Einblick in die Vorbereitungen der Gruppe. "Das soll eine Überraschung werden", kündigt Wolff an. Nur so viel steht jetzt schon fest: Die Gäste werden, wenn sie die Vorführung komplett verfolgen wollen, hoch in Luft schauen müssen.

Bis zu 16 Aktive zählt die Gruppe mittlerweile. Viele von ihnen waren oder sind noch Schüler der Katholischen Grundschule an der Kölner Straße. Und das ist kein Zufall. Bis Ende April war Wolff dort als Hausmeister beschäftigt. An der Schule gab es auch eine Zirkusgruppe. "Als dann die Lehrerin krank wurde und die Gruppe vor der Auflösung stand, habe ich die Kinder weiterbetreut", berichtet Wolff. Die Abschlussaufführung der Grundschüler wurde schließlich ein voller Erfolg.

Dort sei auch, so Wolff weiter, die Idee entstanden, als Gruppe weiterzumachen. Jeden Donnerstag trifft sich die Zirkusgruppe nun zum Üben: Jonglieren mit Bällen, Balancieren auf Brettern, Flickflack oder Salto ohne Hilfsmittel stehen auf dem Programm.

Hauptziel: glückliche Kinderaugen

Die Akrobatik steht schon im Vordergrund, aber ein neuer chinesischer Staatszirkus mit hochtrainierten Profis soll freilich nicht entstehen. "Die Hauptziele sind Spaß an der Freude und glückliche Kinderaugen. Es gibt nichts Schöneres", versichert Hans-Joachim Wolff.

(RP)
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