Hückeswagen Der Trabi war schuld

Hückeswagen · Die entscheidende Frage in der Bürgermeister-Runde drehte sich um das DDR-Auto Trabant, kurz "Trabi" genannt. In seinem präparierten Porträt hatte der WDR behauptet, der Hückeswagener Trabi-Club habe unlängst den letzten Trabant für eine erkleckliche Summe ersteigert und in die Schloss-Stadt geholt.

Dass dem nicht so war, das wusste Uwe Ufer. Noch während das Porträt lief, stellte der Bürgermeister eine Liste mit zehn Schnitzern zusammen. Danach galt es, innerhalb weniger Sekunden die Fehler zu benennen. Ufer korrigierte den Termin des Altstadtfests, rückte Hückeswagens Geographie zurecht, glänzte mit Wissen über die Talsperren — und sagte dann: "Der Trabi-Club ist in Zwickau."

Falsch, urteilte der WDR. Hückeswagen habe schließlich einen Trabi-Club. Ja, schon, erwiderte Ufer, aber der Club mit dem allerletzten Trabi, der sei doch in Sachsen und nicht in Oberberg. Wieder und wieder hörte man sich die Tonaufzeichnung an, Ufer legte seine Antwort aus, wurde von Markus Beeh und Monika Winter unterstützt — aber direkt auf 15 Punkte aufstocken wollte der Sender nicht.

BM-Karten kamen an

Bei den Hückeswagenern sind sie gestern schon gut angekommen — ankommen müssen sie jetzt auch noch an ihrem Bestimmungsort: die Grußkarten der Bergischen Morgenpost aus der Schloss-Stadt. Die BM verteilte sie gestern auf dem Etapler Platz als Dankeschön für das Engagement der Hückeswagener bei der Klick-Aktion. Für die ersten 100 Besucher am BM-Stand gab es sogar das Porto dazu.

Schnell füllte sich der kleine Briefkasten — auch mit einem Gruß von Joachim Kutzner. Er schrieb seinem Vetter Hellmut Kracht in Wolfenbüttel: "Der ist gerade erst aus dem Krankenhaus gekommen und kann liebe Wünsche gut gebrauchen."

"Gratulation, Hückeswagen!" - Kommentar von Stephan Büllesbach

Alle Achtung! Auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat: unglaublich, was die Hückeswagener leisten können. Innerhalb weniger Tage haben sie ein wahres Volksfest auf die Bühne gestellt im Kampf um "WDR 2 für eine Stadt". Auch der Enthusiasmus gestern auf dem Etapler Platz und in der Realschule waren ein Wahnsinn. Vor ein paar Jahren noch sah's anders aus in der Stadt. Da war die Stimmung gedrückt, kaum etwas lief. Andere Städte schienen um Lichtjahre entrückt zu sein. Doch dieser Rückstand ist längst in einen Vorsprung verwandelt worden. Und es zeigt sich, dass nicht nur das Stadtmarketing viel bewegen kann, sondern auch die Hückeswagener. Hut ab!

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort