Hückeswagen Der Landtag in Hückeswagen
Hückeswagen · Die Wanderausstellung des NRW-Landtages macht im Bürgerbüro Station. Gestern eröffnete die Vizepräsidentin des Landtags, Carina Gödecke, und der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach die Ausstellung.
Bürgermeister Uwe Ufer nutzte die Gelegenheit für spontanes Stadtmarketing. Kurzerhand drückte Ufer der erst verdutzten, dann belustigten Carina Gödecke den kleinen bergischen Löwen "Hücki" in die Hand und rang der stellvertretenden Präsidentin des NRW-Landtags das Versprechen ab, das Maskotchen des NRW-Tags 2013 demnächst im Parlament groß rauszubringen.
Landtag hat Vermittlungsproblem
Hückeswagen zu Gast im Landtag – diese Situation würden sich Carina Gödecke und der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach häufiger wünschen. Denn das Landesparlament hat ein Vermittlungsproblem. "Nur ein Bruchteil der durch uns repräsentierten 18 Millionen Menschen in NRW wissen, welche Arbeit der Landtag eigentlich leistet", sagte Gödecke gestern bei der Eröffnung der Wanderaustellung "Das Haus der Bürgerinnen und Bürger" im Bürgerbüro.
Mit dieser Ausstellung, die zuletzt in Radevormwald gezeigt wurde und ab dem 19. September in Dormagen zu sehen sein wird, will das Parlament genau an diesem Vermittlungsproblem ansetzen. Große Schautafel informieren die Besucher über Geschichte, Architektur und vor allem Aufgaben und Arbeit des Landtags. "Insbesondere die derzeitige Zusammensetzung des Landtags stellt uns Parlamentarier vor eine große Herausforderung. Wir erleben eine spannende Legislaturperiode", sagt Gödecke.
Die Ausstellung informiert unter anderem über die Arbeit des Petitionsausschusses – eine Herzensangelegenheit der Vizechefin im Landtag: "Dieser Ausschuss ermöglicht es allen Bürgern in unserem Land, ihre Beschwerden direkt an das Parlament weiterzuleiten. Dadurch können Benachteiligungen beseitigt werden."
Häufig ist diese Möglichkeit aber überhaupt nicht bekannt, dies erlebt auch Bürgermeister Ufer so: "Die Scheingefechte im Plenarsaal, wie sie im Fernsehen gezeigt werden, empfinden viele Menschen als ermüdend. Die wahre Arbeit bleibt unbekannt." Dabei fand Ufer kämpferische Worte für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem NRW-Parlament: "Unser wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Wohlstand wird durch die Demokratie garantiert. Doch dafür muss täglich hart gearbeitet werden, und diese Arbeit passiert auch im Landtag."
Kämpferische Worte
Peter Biesenbach wird es gern gehört haben, schließlich geht die Ausstellungseröffnung in Hückeswagen auch auf seinen Antrieb zurück. Die Besucher können sich übrigens nicht nur informieren, sondern auch am Originalschreibtisch der Abgeordneten Klöpper und Krückel Platz nehmen. "Allerdings sind die Stühle sehr unbequem. Deshalb sieht es im Fernsehen immer aus, als würden wir uns darin herum fläzen", sagt Biesenbach. Noch so ein Vermittlungsproblem.
