Hückeswagen Denn das Gute liegt so nah. . .

Hückeswagen · Wer seinen Festtagsbraten – und nicht nur den – in der Landmetzgerei von Dirk Sachser in der Außenortschaft Straßburg kauft, kann sicher sein: Unter einem langen Viehtransport hat das Tier, von dem die Keule oder das Rückenstück stammen, jedenfalls nicht gelitten, bevor es geschlachtet wurde.

Wer seinen Festtagsbraten — und nicht nur den — in der Landmetzgerei von Dirk Sachser in der Außenortschaft Straßburg kauft, kann sicher sein: Unter einem langen Viehtransport hat das Tier, von dem die Keule oder das Rückenstück stammen, jedenfalls nicht gelitten, bevor es geschlachtet wurde.

Denn: der 50-jährige Dirk Sachser setzt als einziger unter den Hückeswagener Metzgermeistern mit Familienbetrieb auf Regionalvermarktung und eigene Schlachtung. Einmal in der Woche ist das Schlachthaus Sachsers Arbeitsplatz. Und ob Rind, Kalb oder Schwein: Alle Tiere, die später als Frischfleisch in Straßburg oder in der Verkaufsfiliale in Dhünn über die Ladentheke gehen, haben ihr Leben zuvor in bergischen Ställen und auf bergischen Weiden verbracht. "Hier in unserer Region wird gut gezüchtet, das Fleisch hat Qualität", sagt Dirk Sachser.

Auch, dass die Tiere beim nur kurzen Transport keinen Stress erleiden, wirke sich positiv auf Konsistenz und Geschmack des Fleisches aus. Das gilt ebenso für die Wurst aus eigener Herstellung. Die Rezepte dafür hat der Metzgermeister noch vom Großvater, der im selben Handwerk gearbeitet hat. Und die Familientradition wird über Dirk Sachser hinaus fortgeführt: Sein 17-jähriger Sohn soll den Betrieb später einmal übernehmen. Derzeit ist er noch im ersten Lehrjahr beim Vater, der außerdem zwei Gesellen und eine Verkäuferin beschäftigt.

Die frischen Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Schlachterei von Tieren aus der Region wissen vor allem Stammkunden zu schätzen. Sie machen 90 Prozent der Kundschaft aus, denn Laufkunden kommen nun einmal im ländlichen Außenbereich nicht vor. Um bei Sachser einzukaufen, reisen die Verbraucher nicht nur aus Hückeswagen an, sondern aus dem gesamten Umland, viele von ihnen aus der Nachbarstadt Remscheid. Der weitere Anfahrtsweg wird in Kauf genommen, weil die regionale Vermarktung im Bergischen noch unterentwickelt ist. Und auch die Metzger, die selbst schlachten, sind längst zu einer Minderheit geworden. Selbst im ländlichen Raum. Zu Großvater Sachsers Zeiten war die eigene Schlachtung noch der Regelfall. Doch das ist lange her.

(RP)
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