Hückeswagen Denkmalpflege – zahnloser Tiger

Hückeswagen · Das alte Schieferhaus an der Einmündung der Waidtmarktstraße in den Schmittweg steht unter Denkmalschutz. Es ist aber alles andere als ein Paradebeispiel dafür, wie Denkmalpflege im historischen Stadtkern von Hückeswagen funktioniert. Von einem „Schandfleck“ in der Altstadt sprach kürzlich der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Quass in öffentlicher Sitzung des Bauausschusses.

Schon vor einigen Jahren wechselte das Baudenkmal den Besitzer. Der neue Eigentümer, ein selbstständiger Handwerker, sagte auf Anfrage der Stadt mehrfach zu, das Haus nach und nach entsprechend den Vorgaben des Denkmalschutzes renovieren zu wollen. Getan habe sich danach aber nicht viel, monierte nun Quass. Das Denkmal verfalle dem äußeren Augenschein nach vor sich hin.

Im Bauamt, zuständig auch für Denkmalangelegenheiten in der Stadt, wird das offenbar ähnlich gesehen. Amtsleiter Andreas Schröder sagte allerdings: „Wir sind mit dem Landeskonservator vor einiger Zeit in dem Gebäude gewesen. Es wurde festgestellt, dass zumindest das Dach dicht ist.“ Deshalb sei akut ein weiterer Substanzverlust nicht zu befürchten.

Viel tun kann die Stadt nicht, um Druck auf den Hauseigentümer auszuüben. „In der Denkmalpflege sind wir ein zahnloser Tiger“, räumte Schröder ein. Eine theoretische Möglichkeit wäre es, das Haus zu erwerben und auf städtische Kosten denkmalgerecht zu renovieren. Dafür aber fehlt das Geld.

(RP)
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