Hückeswagen Denkmal des „Bettelpastors“
Hückeswagen · 1882 schloss sich ein Kapitel örtlicher Kirchengeschichte, die ausgelöst worden war durch die reformatorische Ereignisse. Die katholische Pfarrkirche St. Mariä-Himmelfahrt ist das vierte Gotteshaus, in dem die Pfarrgemeinde zusammen mit ihren zum großen Teil seit 1299 namentlich bekannten Seelsorgern Liturgie feiern kann. Abgesehen von einer geschichtlich nicht nachweisbaren Katharinenkapelle aus dem 12. Jahrhundert und der in der alten Burg befindlichen Kapelle künden die Ablassbriefe von 1299 und 1300 bereits von der örtlichen Katharinen- und Nikolaus-Kirche. Die "neue" Nikolaus-Kirche wurde in den Jahren 1490 bis 1508 dort gebaut, wo heute die Pauluskirche steht.
Der dritte Ort, an dem sich die Katholiken zum Gottesdienst einfanden, war die Schlosskapelle im so genannten Palas des Ostflügels der alten Burganlage. Dieser in einem Vergleich von 1674 der katholischen Bürger-Minderheit zugesprochene Sakralbau erwies sich zwischen 1683 und 1882 immer mehr als "drangvoll eingeengtes Provisorium".
Pfarrer Johann Peter Heinrich Giesen (1797 — 1893) setzte alles daran, eine Kirche zu bauen, die den Erfordernissen der Seelsorge endlich entsprechen sollte. Der gebürtige Hückeswagener war bereits als nimmermüder Förderer der Armen- und Krankenpflege vor Ort über die Region hinaus bekannt geworden. 1866 konnte, zumeist aus Spenden, die der "Bettelpastor" zusammengetragen hatte, das Marienhospital errichtet werden. Der Grundstein für die Kirche auf dem Flurstück "Zum Justhof" wurde am Pfingstdienstag, 7. Juni 1881, gelegt. Die "Kirchweih" beging die Gemeinde am 12. November 1882.
An diesen Tag will die Katholische Pfarrgemeinde vom 12. bis 18. November erinnern. Außerdem wird eine Festschrift erstellt in deren Mitte die Baugeschichte der Kirche, die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten der vorigen Jahre und eine leicht eingehende Kirchenführung stehen sollen. Vervollständigt wird die Broschüre durch eine Chronologie der Pfarrgemeinde selbst und die Auflistung der in Hückeswagen tätig gewesenen und noch amtierenden Pfarrer.
