Hückeswagen Dem Stress die Stirn geboten

Hückeswagen · Am Berufskolleg Hückeswagen haben die ersten 18 Schüler ihr Fachabitur bestanden und stehen nun vor dem Abschluss ihrer Ausbildung. Im BM-Gespräch ziehen Annica Weschenbach und Norman Hager eine erste Bilanz

Es waren so einige Täler, die Annica Weschenbach in den vergangenen knapp zwei Jahren durchschreiten musste. "Da hab' ich mich schon manchmal gefragt: Wofür machst Du das eigentlich?", sagt die 18-Jährige rückblickend. Denn der Stress der dualen Ausbildung — kaufmännische Lehre bei der Wipperfürther Firma Voss und Schule — war zum Teil immens. Es waren ihre Freunde und Angehörigen, die sie immer wieder zum Weitermachen ermutigten. "Die haben mich dann aus dem Loch geholt", erzählt die Hückeswagenerin.

Jetzt ist "der Berg überwunden". So formuliert es Norman Hager. Der 18-Jährige, der bei der Firma Recknagel in Kobeshofen eine kaufmännische Ausbildung absolviert, hat, wie seine Klassenkameraden, nur noch eine mündliche Prüfung vor sich. "Aber sowas ist Alltag geworden", meint er mit Blick auf die zurückliegenden anstrengenden Monate seit dem Beginn der dualen Ausbildung am Berufskolleg.

Auch Hager hatte Hilfe, wenn der Stress allzu groß wurde: "Freunde haben mich dann auf andere Gedanken gebracht", berichtet er. So schaltete er etwa beim Sport oder bei gemeinsamen Filmabenden ab. "Man genießt jetzt seine Freizeit mehr und hat sie zu schätzen gelernt", lautet seine Erfahrung.

Nächstes Ziel: das Abitur in 2013

Nach den Sommerferien beginnt für 18 der anfangs 21 Schüler der Premieren-Klasse das letzte Schuljahr, an dessen Ende das Abitur stehen soll. "Sie sind dann Vollzeitschüler", sagt Schulleiter Dr. Manfred Schinner. Allerdings werden sie blockweise in ihrem jeweiligen Unternehmen arbeiten, von dem sie einen Anschlussvertrag an die Ausbildung bekommen haben. Jeweils drei Wochen um die Herbst- und Osterferien sowie im Juni/Juli 2013 werden sie im Betrieb arbeiten. Urlaub können sie während der Ferien machen — wie bislang in ihrer Lehre auch.

Sowohl Annica Weschenbach als auch Norman Hager möchten nach dem Abitur in ihrem jeweiligen Unternehmen bleiben und streben zudem ein duales Studium an. Die 18-Jährige hat dazu von Voss bereits die Zustimmung erhalten, der Hückeswagener muss deswegen noch letzte Gespräche mit den Verantwortlichen bei der Firma Recknagel führen.

Wunsch: Im Betrieb weiterarbeiten

Für beide steht aber schon fest, im Betrieb weiterarbeiten zu wollen. "Man hat sich ans Unternehmen gewöhnt und kennt die Prozesse", sagt Annica Weschenbach, die am liebsten im Einkauf des Automobilzulieferers weiterarbeiten würde. "Ich fühle mich wohl dort."

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(RP)
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