Hückeswagen Das Sicherheitskonzept hat sich bewährt

Hückeswagen · Wenn in zwei Wochen zum 39. Mal das Altstadtfest gefeiert wird, kommt zum vierten Mal das Sicherheitskonzept zum Tragen. Das hat sich bewährt, sagt Roland Kissau vom Ordnungsamt, der damit Kritik an "fehlender Atmosphäre" begegnet.

 Seit 2011 muss die Stadt für das Altstadfest ein Sicherheitskonzept erstellen. Trotz der daraus entstehenden Nachteile ist das Fest weiterhin beliebt.

Seit 2011 muss die Stadt für das Altstadfest ein Sicherheitskonzept erstellen. Trotz der daraus entstehenden Nachteile ist das Fest weiterhin beliebt.

Foto: Moll (Archiv)

Das Gedränge war schier unglaublich: Wer bis 2010 zu den Stoßzeiten das Nadelöhr zwischen Marktstraße und dem Schlosshof passieren wollte, brauchte viel Geduld und durfte keine Platzangst haben. Denn bis vor vier Jahren standen auf beiden Seiten der schmalen Straße unterhalb der Pauluskirche noch die Stände, und die gegenläufigen Ströme der Besuchermassen schoben sich millimeterweise in die jeweilige Richtung. Seit 2011 ist das jedoch passé, seit die Stadt im Zuge der verschärften Sicherheitsaspekte nach der Loveparade-Katastrophe von Duisburg ein eigenes Sicherheitskonzept für das Altstadtfest aufstellen muss. Seitdem gibt es selbst zu Stoßzeiten kein Gedränge mehr.

Manche Altstadtfest-Besucher sehen darin und in anderen Sicherheitsmaßnahmen eine Abnahme der früheren Trödelmarkt-Atmosphäre. Dem widerspricht Roland Kissau jedoch. "Ich finde das Flair immer noch schön", sagt er. Letztlich gebe es aber keine Alternative zum Sicherheitskonzept. Auch wenn das dafür gesorgt hat, dass die Festmeile an weiteren Stellen ein wenig ausgedünnt werden musste. So dürfen sich etwa auf der Marktstraße nicht mehr Stände mit ausladenden Überhängen gegenüberstehen, damit den Rettungsfahrzeugen im Ernstfall eine mindestens drei Meter breite Fahrbahn zur Verfügung steht. Auch wurden die Bierstände so platziert, dass sie nicht für "Staus" sorgen - "da bilden sich ja doch immer mal wieder Menschentrauben", betont Kissau.

Andere Sicherheitsmaßnahmen fallen dagegen weniger ins Gewicht. Am auffälligsten sind die drei jeweils vier Meter langen und ein Meter hohen Banner am Wilhelmplatz und an den Ecken Waidmarktstraße/Schmittweg und Islandstraße/Marktstraße, die auf Fluchtwege hinweisen. Zudem wurde schon 2011 die Treppe, die neben der Pauluskirche zum Wäschenberg führt, durch eine Rampe ersetzt - die Stufen wäre bei einer Panik zu einer gefährlichen Stolperfalle geworden.

2013 wurde erstmals die Bahnhofstraße in den Festbereich mit einbezogen. Dort, vor dem Spielwarengeschäft Heinhaus, steht nun die Bühne, auf der am Samstagabend, 19.30 Uhr, die Coverband "Jokebox" ein Konzert gibt. Getrödelt wird auf dem gesperrten Teil der B 237 jedoch nicht, bis auf Imbiss- und Getränkestände stehen dort auch keine weiteren Stände: "Im Notfall dient die Bahnhofstraße als Aufstellungsort für Rettungswagen und andere Einsatzfahrzeuge", sagt Kissau.

Das Verlegen der Bühne hat noch einen weiteren Vorteil: Dadurch, dass sie nun nicht mehr im Bereich des Weber-Denkmals auf der Islandstraße aufgebaut ist, bilden sich dort keine Menschenansammlungen mehr. Ein weiterer Punkt, an dem früher ein Gedränge entstand, ist somit entschärft worden.

(RP)
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