Wipperfürth Das EvB bekommt ein freundlicheres Inneres

Wipperfürth · Nach dem Umbau des Wipperfürther Gymnasiums soll die Schule freundlicher, offener und heller werden. Mit dem Beginn der Maßnahmen ist jedoch frühestens zum Ende dieses Jahres zu rechnen. Der Ganztags-Neubau wird derweil mit dem neuen Schujahr in Betrieb genommen.

 Freundlicher, heller und aufgelockerter – so soll sich künftig das Innere des EvB-Gymnasiums präsentieren.

Freundlicher, heller und aufgelockerter – so soll sich künftig das Innere des EvB-Gymnasiums präsentieren.

Foto: Architekturbüro

Wenn man sich das EvB-Gymnasium, das auch viele Schülerinnen und Schüler aus der Schloss-Stadt besuchen, genau ansieht, kommt man zu dem Schluss, dass es keine Schönheit ist und die Gebäude tief in den 1970er- und 1980er-Jahren verwurzelt sind. Im Gegensatz zum danebenliegenden „Alten Seminar“, lange Zeit Unterrichtsort der Gymnasiasten und längst Dependance der Verwaltung der Nachbarstadt. Am Äußeren des „neueren“ EvB-Gymnasiums wird sich auch nichts ändern, wohl aber am Inneren, wie Architektin Nataša Bramey-Dudas aus Schalksmühle mitteilt.

Die Entwürfe stehen. Daraus wird deutlich, dass die Schule im Inneren in Anlehnung an die Kölner Schulbaurichtlinien verändert werden soll, und zwar so, dass sie an die Anforderungen der heutigen Zeit und neuesten schulpädagogischen Erkenntnissen für Lehrer und Schüler angepasst werden. So soll etwa vor allem der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Ganztag bedeutet, dass Schüler und Lehrer eben wesentlich länger in der Schule verweilen, als dass noch zu Zeiten des Baus des Gymnasiums der Fall gewesen ist.

Wo es heute noch klassisch lange Flure mit abgeschlossenen Klassenzimmern gibt, sollen nach dem Umbau offene Strukturen vorherrschen. Auch die Räume sollen flexibler nutzbar sein. Darüber hinaus wird der Eingangsbereich, der mit seinen niedrigen Decken immer etwas düster wirkt, künftig heller und offener werden, sagt die Architektin.

Auch sollen die Zeiten des althergebrachten Frontalunterrichts – Lehrer vorne, Schüler in Reihen im Raum – vorbei sein. „Kleine Lerninseln können sowohl die Arbeit in Gruppen erleichtern, als auch klassen- oder sogar jahrgangsübergreifendes Lernen“, versichert Nataša Bramey-Dudas. Gefördert werden soll zudem der Austausch unter den Lehrern — durch sogenannte Lehrerstationen. „An diesen können sich die Lehrkräfte untereinander austauschen“, erläutert die Architektin.

 Auf dem ehemaligen Lehrerparkplatz und dem früheren Mini-Spielfeld wurde der Neubau für den EvB-Ganztag mit Mensa und Selbstlernzentrum errichtet.

Auf dem ehemaligen Lehrerparkplatz und dem früheren Mini-Spielfeld wurde der Neubau für den EvB-Ganztag mit Mensa und Selbstlernzentrum errichtet.

Foto: Stephan Büllesbach

Barrierefreiheit und Inklusion sind ebenfalls wichtige Themen, wenn eine Schule neu- oder umgebaut wird. Im EvB-Gebäude verteilte Rampen sowie der Bestandsaufzug sollen Menschen mit Behinderung bessere Möglichkeiten geben, alle Geschosse erreichen zu können. „Zudem wird es auf fast allen Ebenen rollstuhlgerechte Toiletten geben“, versichert Nataša Bramey-Dudas. Einen eigenen Trakt, der jedoch für alle Schüler gleichermaßen zugänglich sein soll, werde es für Kinder mit Inklusionsbedarf geben. „Wenn sie etwa eine Auszeit vom Regelunterricht brauchen“, sagt die Architektin. Die verschärften Vorschriften im Brandschutz hätten ebenfalls bauliche Veränderungen notwendig werden lassen.

Der Umbau werde geplant vom Schalksmühler Architekturbüro Bramey Partner Architekten, federführend sei das Regionale Gebäudemanagement in Hückeswagen zuständig. Dieter Klewinghaus, Leiter des Regionalen Gebäudemanagements, war ebenfalls in der Sitzung des Wipperfürther Schulausschusses. Als bei der Vorstellung des Konzepts gefragt wurde, ob die vom Stadtrat beschlossenen Kostenobergrenze von 2,3 Millionen Euro eingehalten werden könne, sagte er: „Für eine Antwort hierauf ist es jetzt noch zu früh. Die Entwurfsplanungen sind nur der erste Aufschlag.“ Derzeit werde zunächst die Kostenschätzung erarbeitet. „Die wird dann der Politik vorgelegt“, verspricht Klewinghaus.

Vorbehaltlich der Zustimmung aus der Politik können erst im Anschluss daran zunächst der Bauantrag erstellt und eine Baugenehmigung beantragt werden. „Daher können wir zum weiteren zeitlichen Ablauf und den mit dem Umbau einhergehenden Einschränkungen im Schulbetrieb zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Angaben machen“, betont Klewinghaus. Mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr sei eher nicht zu rechnen. „Es kann also gut und gerne erst 2020 losgehen“, sagt der Leiter des Gebäudemanagements.

Früher, nämlich bereits mit Beginn des neuen Schuljahres Ende August, wird der Neubau für den Ganztag am EvB in Betrieb genommen. „Das Gebäude ist fertiggestellt und abgenommen“, berichtet Klewinghaus. Zur Einweihung im August komme möglicherweise Schulministerin Yvonne Gebauer, sagt er.

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