Bürgermeisterwahl Podiumsdiskussion Das erste Duell endet unentschieden

Hückeswagen · Das erste Rededuell der beiden Bürgermeister-Kandidaten wurde zur großen Überraschung – mit Blick aufs Publikum: Rund 400 Zuhörer kamen Donnerstagabend ins Forum, um zu hören, was Ulrich Kowalewski und Dietmar Persian zu sagen hatten.

Das erste Rededuell der beiden Bürgermeister-Kandidaten wurde zur großen Überraschung — mit Blick aufs Publikum: Rund 400 Zuhörer kamen Donnerstagabend ins Forum, um zu hören, was Ulrich Kowalewski und Dietmar Persian zu sagen hatten.

Hückeswagen Es war eine große Überraschung auch für die Veranstalter von der Hückeswagener Unternehmer-Initiative (hui): Mit einem nahezu voll besetzten Forum hatten selbst die Optimisten nicht gerechnet, als sie zur ersten Podiumsdiskussion der Bürgermeister-Kandidaten einluden. Nicht nur zahlreiche Unternehmer der Stadt kamen am Donnerstagabend, sondern auch sehr viele Bürger, die es offensichtlich interessiert, wer neuer Chef im Rathaus wird. Mit Uwe Ufer, so schien es, ist das Amt des Bürgermeisters und die Frage, wer es bekleidet, interessant geworden für die Menschen in Hückeswagen.

Die Diskussion der Kandidaten, souverän und mit Charme geleitet von WDR-Moderatorin Kerstin von der Linden ("Lokalzeit Bergisches Land"), streifte viele aktuelle Fragen der Kommunalpolitik und der zukünftigen Entwicklung von Hückeswagen. Wie kommt die Stadt zu einem soliden Haushalt? Wie bleibt Hückeswagen als Standort für die Wirtschaft interessant? Was kann gegen das Innenstadt-Sterben und das "Ausbluten" der Altstadt getan werden? Fragen wie diese standen inhaltlich im Mittelpunkt.

Es waren zu viele Fragen für erschöpfende Antworten. Dass es aber dabei nicht bei Allgemeinplätzen blieb, war Kerstin von der Linden zu verdanken, die immer wieder nachhakte und von den Kandidaten konkrete Ideen statt genereller Absichtserklärungen hören wollte. Die blieben dann auch weder Persian noch Kowalewski schuldig. Deutlich wurde: Dietmar Persian, seit Jahrzehnten in der Stadtverwaltung verantwortlich tätig, kann die für Hückeswagen relevanten Fakten wohl auch noch im Traum auf den Punkt bringen. Und der Wermelskirchener Ulrich Kowalewski hat sich hervorragend eingearbeitet in die "Materie Hückeswagen".

Dabei bringt der 1. Beigeordnete der Stadt Rösrath den kritischen Blick von außen mit ein. Sein Kommentar dazu auf Nachfrage der Moderatorin: "Mit diesem Außen-Blick hat Hückeswagen sehr gute Erfahrungen gemacht, wie die Entwicklung der Stadt unter Norbert Jörgens und dann unter Uwe Ufer beweist." Persian konterte, dass es durchaus von Vorteil sei, in der Stadt zu leben und zu arbeiten, auf darin gegründete Netzwerke zurückgreifen zu können und sich als Bürgermeister nicht erst einarbeiten zu müssen.

Ulrich Kowalewski, aufgestellt von der CDU, stieg kämpferischer ins Duell ein — Zuruf aus dem Publikum: "Bleiben Sie entspannt" —, musste das als Herausforderer des am Ort verwurzelten Dietmar Persian aber wohl auch. Persian, als Parteiloser von SPD, FDP, Grünen und UWG nominiert, blieb ruhiger, ließ aber anfangs leichte Nervosität erkennen. Aufregung und Nervosität legten sich bei beiden schnell. Fairness im Umgang miteinander und inhaltliche Sachlichkeit prägten das Gespräch. Immer wieder erkennbares Muster: Kowalewski skizzierte konkrete Ideen, die er umsetzen will, wenn er Bürgermeister wird. Persian verwies darauf: "Das machen wir doch längst!"

Einen Sieger des Duells gab es am Ende nicht. Deutlich wurde: Beide Kandidaten sind sich sehr ähnlich —von der Persönlichkeit und dem beruflichen Werdegang her aber auch, was ihre Visionen zur Weiterentwicklung von Hückeswagen betrifft. Auch der sympathischen und klug nachfragenden Kerstin von der Linden gelang es letztlich nicht herauszuarbeiten, wo sich die Kandidaten denn nun so unterscheiden, dass das wahlentscheidend sein könnte.

Entscheiden also am Ende persönliche Sympathien? Die scheinen im Forum beide für sich gewonnen zu haben — es gab zum Abschluss starken Applaus vom großen Publikum.

(bn)
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