Altstadtfest in Hückeswagen Das Altstadtfest dehnt sich weiter aus

Hückeswagen · Viel Platz zum Feiern und Trödeln bot das 38. Altstadtfest am Wochenende. Einige Besucher und Verkäufer trauerten jedoch der ursprünglichen Altstadt- und Trödelmarkt-Atmosphäre hinterher, die den Sicherheitsauflagen zum Opfer gefallen war.

 Blick über die Islandstraße: Viele Menschen strömten gestern in die Hückeswagener Innenstadt.

Blick über die Islandstraße: Viele Menschen strömten gestern in die Hückeswagener Innenstadt.

Foto: Jürgen Moll

Ob es am Wetter lag oder am vergrößerten Platzangebot, ist ungewiss: Menschenmengen und Gedränge blieben beim größten Fest der Schloss-Stadt zumindest am Samstag aus. Erst der gestrige Sonntag, der mit Sonnenschein startete, lockte mehr Besucher und auch Kinder mit ihrem Trödel in die Stadt. Das Angebot war breit gefächert: Oktoberfest im Kultur-Haus Zach, Freibier vom Bürgermeister, frischer Fisch aus Frankreich und die Plattkaller im Kolpinghaus. Für jeden Besucher war etwas dabei. Vielfältig — wie in jedem Jahr — waren die Angebote an Speisen. Durch deren Verkauf bessern die Vereine ihre klammen Kassen auf. Genau aus diesem Grund entstand das Altstadtfest im Jahr 1976.

Die neu mit ins Geschehen einbezogene Bahnhofstraße und gut gekennzeichnete Fluchtwege entzerrten das Fest noch weiter, nahmen ihm aber auch ein wenig vom engen Altstadt-Flair. "Es ist einfach nicht mehr das, was es mal war. Besonders die vielen Kinder mit ihren Decken fehlen", meinte Anita Taube, die am Stand ihrer Großeltern handgefertigte Lederwaren verkaufte. Die Zuweisung der kostenlosen Standplätze, wie beispielsweise im Goethetal, lief noch nicht reibungslos. Um halb vier morgens waren Ulrike und Arno Thiel in der Stadt — und bekamen dennoch keinen kostenlosen Standplatz. "Im Goethetal war schon alles abgesperrt und reserviert, obwohl man erst um 5 Uhr zum Aufbauen kommen sollte", sagte Ulrike Thiel. Sie erhielten einen Platz auf der Islandstraße vor dem Wollstübchen. Der war zwar überdacht, aber auch kostenpflichtig. "Mit so etwas machen die das Altstadtfest kaputt", sagte Arno Thiel ein wenig verärgert. Die Hobby-Trödler hatten dennoch einen erfolgreichen Verkauf. Bis zum frühen Abend saß der neunjährige Fabian Franke unter seinem Pavillon, um sein Taschengeld aufzubessern. "Von dem Geld kaufe ich mir Wii-Spiele", kündigte er an. Auch Kevin Hubert (13), der am frühen Morgen in eine Decke gewickelt an der Straße saß, war zufrieden: "Am besten gehen Computerspiele und Sammelkarten."

Ein wenig betrübt schauten die Mitglieder der Tanzgruppe "Les Bons Z'Enfants" aus der Partnerstadt Etaples sur Mer am Samstag zum wolkenverhangenen Himmel. Viele Freunde der französischen Küche kamen dennoch, um die mitgebrachten Miesmuscheln, den Fisch und Wein zu probieren. Gunter Höstermann war von seinem Fisch-Teller mit Lachs, Hering und Makrele begeistert. "Das ist alles sehr lecker und frisch", sagte er. Die Delegation aus Königs Wusterhausen, die Schnäpse und Spreewaldgurken anbot, hatte einen optimalen Platz direkt vor dem Schloss.

Sehr gut besucht waren die Abende, an denen verschiedene Bands auf den Bühnen am Schloss und auf der Bahnhofstraße für Stimmung sorgten. Hans-Peter Danielsen moderierte tagsüber das durchgängige Unterhaltungsprogramm auf der Schloss-Bühne vom Gotteslob bis zum orientalischen Bauchtanz.

(heka)
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