Hückeswagen Dankbar für ein wenig Wertschätzung

Hückeswagen · Auf einmal waren sie da. Mehrere Flüchtlinge aus dem nahe gelegenen Übergangswohnheim standen an dem kleinen Fußballplatz in Oberdorp und sahen beim Dienstagskicken der Freien evangelischen Gemeinde Lindenbergstraße zu. Abdul Fatoo Suleymann aus Ghana war im Sommer 2013 der Erste, der mitspielte. "Mittlerweile kommen bis zu zehn Leute aus dem Wohnheim", erzählt Stefan Karlguth von der Gemeinde.

Mit Abdul Fatoo Suleymann hat sich der Winterhagener bereits angefreundet. Auch um dessen Landsmann Abu Safiana Bako kümmert er sich ein wenig, ohne allerdings ein Pate zu sein. Die Stadt und das Ehrenamts-Projekt "Weitblick" haben zu Patenschaften für Asylbewerber aufgerufen, um ihnen den Alltag und Behördengänge zu erleichtern (s. Kasten).

"Die beiden sind liebe Kerle", sagt Karlguth und fügt schnell hinzu: "Das sind die anderen aber auch." Sie seien dankbar, wenn man sich ein bisschen um sie kümmere und sie wertschätze. "Ich versuche, ihnen den Tag schön zu machen", sagt der Hückeswagener. Denn nicht selten passiere es, dass Flüchtlinge innerhalb weniger Tage in ihre Heimat abgeschoben werden.

Was ihm aufgefallen ist, ist ihre Toleranz. Wenn vor dem Fußballtraining am Dienstag eine kurze Andacht gehalten und gebetet wird, beten die Flüchtlinge mit. Auch wenn sie nicht unbedingt alles verstehen, so ist doch am Ende immer ein kräftiges "Amen" zu hören.

Vor kurzem nahm die Gemeinde mit zwei Teams an einem Turnier der Lebenshilfe Remscheid teil - darunter waren auch die "International Stars", eine reine Flüchtlingsmannschaft. Sie verlor zwar das Endspiel, die Jungs seien aber mächtig stolz auf ihren Pokal gewesen, erzählt Karlguth.

(büba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort