Hückeswagen "(D)ein Euro für Hückeswagen" fördert erste Projekte

Hückeswagen · Die Entscheidung war knapp: Bezuschusst werden ein Defibrillator für den Sportplatz und Sitzbänke für die Wupperauen.

Spannend wurde es am Dienstagabend in der Gaststätte "Zum Justhof", als der Beirat des Vereins "(D)ein Euro für Hückeswagen" die eingegangenen Stimmen auszählte. Nur eine Stimme Unterschied lag zwischen dem erst- und zweitplatzierten Projekt. Die knappe Mehrheit der Mitglieder hatte für den Defibrillator gestimmt, den der Stadtsportverband (SSV) am Sportplatz an der Schnabelsmühle installieren will. Es war die erste Abstimmung seit Gründung des Vereins im Juni.

Rund 150 Mitglieder sind dem Verein mittlerweile beigetreten. Von den eingegangenen Spenden und Mitgliedsbeiträgen - pro Person und Monat mindestens ein Euro - war der Verein nun in der Lage, Projekte in einer Gesamthöhe von 2000 Euro zu unterstützen.

Drei Projekte hatten zur Auswahl gestanden: Die Anschaffung neuer Sitzgelegenheiten in der Stadt, Farbe für einen Rostschutzanstrich des DLRG-Wachturms an der Bever-Talsperre sowie der Defibrillator für den Sportplatz. Nach Abzug der ungültigen Stimmen, die nach dem Ende der Abstimmungsfrist oder von Nicht-Mitgliedern eingereicht wurden, blieben 66 gültige Stimmen übrig. Auf den Defibrillator fielen 24 Stimmen, die Bänke erhielten 23 und der Rostschutzanstrich 19 Stimmen. Dreimal prüfte der Beirat das knappe Ergebnis und bewies damit Gewissenhaftigkeit und Verantwortung gegenüber seiner Mitglieder. "Es ist schon sehr überraschend, wie knapp das Ergebnis ausgefallen ist", sagte der Vereinsvorsitzende Yong-Hun Kim.

Der Stadtsportverband benötigt für die Anschaffung des Defibrillators einen Zuschuss von 1300 Euro. Das Geld soll kurzfristig an den SSV überwiesen werden, kündigte der Beiratsvorsitzende Andreas Pohl an. Von den restlichen 700 Euro, die eingeplant waren und dem Verein jetzt noch bleiben, sollen drei Holzbänke angeschafft werden. Dazu entschlossen sich die Beiratsmitglieder nach einer kurzen Diskussion, da der zweite Platz mit nur einer Stimme unterlegen war und von so vielen Abstimmungsteilnehmern gewünscht wurde. Kassenwart Bernd Lindmeyer stimmte dem zu. Die Umsetzung wird jedoch voraussichtlich erst im Frühjahr erfolgen, wenn die Holzbänke lieferbar und die Plätze für die Aufstellung mit der Stadt abgestimmt sind.

Für die Projekte abstimmen konnten die Mitglieder per E-Mail, über eine Eingabemaske auf der Internetseite des Vereins, wie auch persönlich bei den Vorstandsmitgliedern. "Das bieten wir allen an, die kein Internet oder keine E-Mail-Adresse haben", sagte Andreas Pohl. Genutzt wurde letztere Option nicht. "Viele möchten auch nur ihr Geld dazu tun, ohne abzustimmen", berichtete Pohl.

Jetzt geht es erst einmal darum, weitere Mitglieder zu werben und neue gemeinnützige Projekte zur Verschönerung der Schloss-Stadt zu finden, die finanziell unterstützt werden können. Daher startete der Beirat nochmal den Aufruf, neue Projektideen einzureichen. "Das können alle Bürger jederzeit tun, auch Nicht-Mitglieder", betonte der Vorstand. Im April, nach Einzug der Jahresbeiträge, soll die nächste Abstimmung anstehen.

Jetzt dürfte sich erst einmal der SSV über den Zuschuss freuen. Möglicherweise wird der Defibrillator am Sportplatz irgendwann einmal einem Menschen mit Herzflimmern das Leben retten. "Ich habe in der Stadt gehört, dass der Lebensretter am Sportplatz dringend nötig ist, da der RSV so schlecht spielt", scherzte Andreas Pohl zum Ende der Auszählung.

(RP)
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