Allein in der Pandemie in Hückeswagen Scheunen-Umbau in der Pandemie

Stoote · Vor einigen Monaten ist das Unternehmen „Coachingteam Kathrin Nökel“ der Wermelskirchener Expertin für Kompetenz- und Teamentwicklung in die Hückseswagener Hofschaft Stoote umgezogen. Mit ihrer Arbeit will sie helfen, den Berufsalltag menschlicher und professioneller zu gestalten.

 Kathrin Nökel ist Geschäftsführerin des Unternehmens „Coachingteam Kathrin Nökel“, das vor einiger Zeit von Wermelskirchen in eine umgebaute Scheune nahe Dreibäumen gezogen ist. Und das mitten inder Corona-Pandemie.

Kathrin Nökel ist Geschäftsführerin des Unternehmens „Coachingteam Kathrin Nökel“, das vor einiger Zeit von Wermelskirchen in eine umgebaute Scheune nahe Dreibäumen gezogen ist. Und das mitten inder Corona-Pandemie.

Foto: Jürgen Moll

In der kleine Außenortschaft Stoote nahe des Golfplatzes fällt direkt eine große Halle auf. Es ist eine ehemalige Scheune, in der die Wermelskirchenerin Kathrin Nökel seit einigen Monaten ihr Coaching-Unternehmen führt. Die 45-Jährige hat mitten in der Corona-Pandemie den Schritt gewagt, sich zu vergrößern. „Im November vor zwei Jahren habe ich neue Büroräumlichkeiten gesucht“, erzählt sie. Denn ihr Unternehmen ist ein TÜV-zertifiziertes Bildungsinstitut, für das eine entsprechende Infrastruktur nötig ist. Auf die ehemalige Scheune in Stoote aufmerksam geworden war sie über eBay-Kleinanzeigen. „Dort war nur der Grundriss angegeben – mit dem Hinweis, ob jemand Ideen für die alte Scheune hätte, die dort stehe“, sagt Kathrin Nökel. „Anfang 2021 haben wir mit dem Umbau begonnen – und ein gutes Jahr später sind wir eingezogen.“

Die 45-Jährige ist Betriebswirtin mit dem Schwerpunkt Qualitätsmanagement. „Ich habe bis 2013 für eine große Hotelgruppe gearbeitet, war zum Ende hin Direktorin für den Bereich Human Resources Training Qualität“, sagt Kathrin Nökel. Dort habe sie dann ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen entdeckt, die Geburt ihrer Tochter sei eine wichtige Zäsur gewesen. „Danach habe ich mich selbstständig gemacht. Zuerst auf meiner Couch in Wermelskirchen, dann im Gästezimmer und später im Gartenhaus“, erzählt sie lachend. Heute umfasst ihr Team fünf Beschäftigte mit der Unterstützung freier Mitarbeiter. Dafür habe dann der Platz irgendwann einfach nicht mehr ausgereicht.

Spezialisiert ist „Coachingteam Kathrin Nökel“, so der Unternehmensname, auf die Arbeit mit Führungskräften. Ihr Kernthema ist, wie man ein Team zusammenbringen kann – ohne Stress und mieses Arbeitsklima. „Ich will dabei helfen, den Berufsalltag menschlicher und professioneller zu gestalten“, versichert sie. Dafür hatte sich die Wermelskirchenerin vor etwa zehn Jahren zunächst zum systemischen Management- und Team-Coach ausgebildet, dazu weitere Fortbildungen gemacht, ehe sie den Schritt in die Selbständigkeit wagte.

Themen, die sie mit ihrer Kundschaft bearbeite, sind Stressfähigkeit, Resilienz und Kommunikation. „Meine Kunden kommen vor allem aus dem Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch Handwerksbetriebe sind eine Zielgruppe. Weiterbildungen werden dort aber nach wie vor eher stiefmütterlich behandelt“, sagt Kathrin Nökel. Dabei sei die Notwendigkeit auch dort gegeben. Eben überall, wo es einen Chef und Mitarbeiter gebe.

Eine Investition, wie der komplette Umbau einer alten Scheune in ein modernes Bürogebäude mitten während einer Pandemie, sei schon eine „stramme Angelegenheit“, unterstreicht Kathrin Nökel. Denn auch ihr Unternehmen habe durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelitten. „Das hat uns kalt erwischt, als plötzlich alle Workshops abgesagt werden mussten.“ Zwar habe sie auch zuvor schon digital gearbeitet und Workshops per Videokonferenz angeboten. Aber eben in einem weit geringeren Umfang als heute. „Vor Corona waren es 20 Prozent, heute sind es 80.“ Ihre Kundschaft würde das annehmen, das sei ein großer Vorteil. „Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Glasfaseranschluss hier in Stoote.“ Ihr Konzept werde sie auf jeden Fall weiter vornehmlich in der digitalen Variante anbieten. „Damit treffe ich den Nerv der Zeit“, ist sie sich sicher.

Künftig will die Unternehmerin sogenannte AZAV-zertifizierte Kurse in Stoote anbieten. „Die können dann durch Bildungsgutscheine gefördert werden“, sagt sie. Außerdem werde die alte Scheune bald auch für Seminare und Firmen-Veranstaltungen offenstehen. „Ich möchte Seminare anbieten, etwa zu Themen wie: ‚Wie kann ich den Alltagswahnsinn im Job besser bewältigen? Wo sind hierfür Stellschrauben?‘“, sagt Kathrin Nökel. Auch Firmen sollen die Räumlichkeiten nutzen können. „Wenn dann noch Coaching hinzukommen soll – umso besser. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass jemand ein Büro als Working-Space anmietet, vielleicht, um dort Inspiration zu sammeln“, sagt die 45-Jährige. Zudem bietet sie Einzelberatungen an – „zum Kopflüften und Gedankensortieren“.

Nicht zuletzt ist ihr wichtig, sich für die Gemeinde zu engagieren. „Ob das nun im Stadtmarketing ist oder in anderer Weise in der Stadt, vielleicht auch in der Arbeit mit Kindern – ich hatte schon viele Ideen und werde auch weiterhin welche haben“, ist sich Kathrin Nökel sicher.

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