Hückeswagen Byhahn will Wiehagener Edeka vergrößern

Hückeswagen · Der Pächter möchte die Fläche des Supermarkts verdoppeln - aber das ist aktuell schwer bis gar nicht zu realisieren.

 Marcus Byhahn ist nach mehr als neun Jahren in Wipperfürth wieder ganz zurück in Wiehagen. Der 45-Jährige will den Edeka-Markt unbedingt vergrößern. Aber für diese Pläne sieht es momentan eher düster aus.

Marcus Byhahn ist nach mehr als neun Jahren in Wipperfürth wieder ganz zurück in Wiehagen. Der 45-Jährige will den Edeka-Markt unbedingt vergrößern. Aber für diese Pläne sieht es momentan eher düster aus.

Foto: Jürgen Moll

Neun Jahre und drei Wochen - so lange hatte sich Marcus Byhahn hauptsächlich um den Edeka-Markt in Wipperfürth gekümmert. Zwar ist er auch seit knapp drei Jahren nach dem gesundheitlich bedingten Rückzug seines Vaters wieder Pächter des Wiehagener Edeka-Markts. Seit dem 1. Januar kümmert sich der 45-Jährige aber nur noch um das Wiehagener Geschäft, nachdem er das in der Nachbarstadt abgegeben hatte. "Die Edeka hatte dafür Veränderungen vorgesehen, die ich nicht bereit war, mitzugehen", sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Anders sieht das jedoch für den Markt Wiehagener Straße 55 aus. Marcus Byhahn und die Edeka-Verantwortlichen haben bereits fertige Pläne für eine Marktvergrößerung in der Schublade liegen. "Ich möchte die Verkaufsfläche verdoppeln", sagt er. Von derzeit 850 Quadratmeter soll sie auf rund 1700 anwachsen. So war geplant, die komplette Wand zwischen der Bäckerei im Eingangsbereich und der Obst- und Gemüseabteilung wegzureißen, um zusätzliche Verkaufsfläche dort schaffen zu können, wo sich die Garagen befinden. Der Zahnarzt, dessen Praxis sich darüber befindet, sollte neue Räume über der Getränkeabteilung bekommen, Aufzug inklusive. "Wir sind froh, in Wiehagen einen Zahnarzt zu haben. Und wir wollen ihn behalten", bekräftigt Byhahn.

Doch zu alldem wird es nicht kommen. Denn bei den Verhandlungen zwischen der Edeka und dem Eigentümer der Immobilie im Herbst kam es zu keiner Einigung. Byhahn: "Seitens der Edeka sind die Umbaupläne nun ad acta gelegt." Immerhin hätten sich beide Seiten im November darauf geeinigt, den Mietvertrag um fünf Jahre zu verlängern.

Doch dem selbstständigen Kaufmann reicht das nicht. "Ich will mich auf jeden Fall vergrößern", stellt Byhahn klar. Und zwar in Wiehagen. "Wir dürfen die Kunden hier nicht vernachlässigen", betont er. Der 45-Jährige, der schon bei den Gesprächen zu einer möglichen Erweiterung am Standort ständigen Kontakt zur Verwaltungsspitze hatte, will jetzt das Gespräch mit Bürgermeister Dietmar Persian suchen: "Ich werde an die Stadt wegen eines Grundstücks herantreten."

Denn eine Vergrößerung und Modernisierung sei unumgänglich: "Der Laden ist definitiv für die Sortierung nicht mehr zeitgemäß." So könne er das komplette Angebot kaum noch darstellen. "Wir brauchen eine neue Metzgerei, eine neue Tiefkühlabteilung, neue Regale, Fußböden und ein neues Lichtkonzept. Eigentlich brauchen wir alles neu." War in Wipperfürth, wo er "Herr" über 2000 Quadratmeter war, etwa das Toilettenpapier zu Ende gegangen, fuhr er einfach drei Paletten in den Laden. In Wiehagen müssen die Regale täglich aufs Neue aufgefüllt werden.

Mit einer Vergrößerung des Ladens soll die Zahl der Beschäftigten steigen: Hat er bislang 36 Mitarbeiter, wovon die Hälfte fest angestellt ist, sollen es einmal 50 sein. "Eine Vergrößerung ist ein Wirtschaftsfaktor, der wichtig ist für Wiehagen."

Das weiß auch der Bürgermeister. "Wiehagen hat eine große Bedeutung für Hückeswagen", sagt Persian. Wegen der vielen Bewohner gehöre dort eine Nahversorgung hin. Mit Byhahn sei die Stadt seit Jahren im Gespräch, und sie habe ihn auch bei den Überlegungen für eine Vergrößerung am Standort begleitet und unterstützt. Dass die handelnden Personen letztlich nicht zusammenkamen, bedauert er.

Zudem kann er Byhahn momentan keine Hoffnung machen: "Wir können uns kein Grundstück aus den Rippen schneiden." Und in West 3, dem künftigen Gewerbegebiet zwischen Kammerforsterhöhe und Junkernbusch, werde definitiv kein Lebensmittelmarkt angesiedelt. Das sei einhellige Meinung von Politik und Verwaltung. "Wir werden Edeka bei der Suche nach einem Grundstück aber unterstützen", verspricht er.

Auch wenn das Marcus Byhahn wenig trösten dürfte, so sagt er doch: "Wir halten am Standort fest."

(RP)
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