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Hückeswagen Bürgerkonto interessiert die Finnen

Hückeswagen · Kaum hatte die Pressestelle der Computermesse Cebit am späten Dienstagabend die Meldung verbreitet, das Bürgerkonto der Hückeswagener Verwaltung sei im Internet freigeschaltet, hatte Bürgermeister Uwe Ufer schon eine Mail erhalten. Von Lunnas Heikki aus Finnland. Das Mitglied eines Verbands finnischer Städte und Gemeinden bat Ufer, ihn einmal besuchen zu dürfen. „Weil er sich eine moderne Verwaltung anschauen will, hat er mir geschrieben“, erzählte der Verwaltungschef gestern.

Der Grund, warum die Cebit das Bürgerkonto in aller Welt bekannt macht: Mitarbeiter der Stadtverwaltung präsentieren dieses Online-Angebot am Stand des Dachverbands kommunaler IT-Dienstleister (KDN) und der Gemeinsamen kommunalen Datenverarbeitung Rhein-Sieg/Oberberg (GKD) am NRW-Stand E09 in der Halle 9. Hier dreht sich alles um das so genannte eGovernment, zu Deutsch: die elektronische Verwaltung.

Ein Baustein ist das Bürgerkonto. Dabei handelt es sich um ein Dienstleistungsangebot der Stadt per Internet, das für einen „kurzen Draht“ vom Bürger ins Rathaus sorgen soll. Ihnen sollen so Zeit und umständliche Wege erspart werden. Über das Bürgerkonto hat jeder etwa die Möglichkeit, im Netz Bescheide einzusehen und sich daraus ergebende Forderungen und Zahlungen zuzuordnen. Auch können Zahlungen veranlasst und persönliche Daten geändert werden.

Für viele Privatleute ist das Datenmaterial (noch) überschaubar. Richtig interessant ist das Angebot dagegen für Unternehmen (Gewerbesteuer) oder auch die Verwalter mehrerer Immobilien (Grundsteuern, Müllgebühren usw.) Sie können, wie im Übrigen auch der Privatmann, bei Bedarf ihren Steuerberater mit der Verwaltung oder Bearbeitung ihres Bürgerkontos beauftragen. Die Antworten aus dem Rathaus nehmen ebenfalls den Weg übers Netz.

In dem Konto sind zahlreiche sensible Daten enthalten, beispielsweise zur Bankverbindung. Damit sie nicht von Unbefugten entschlüsselt werden können, verwendet die Stadt die Verschlüsselungsmethode SSL (Secure Sockets Layer). „Das ist so sicher, wie es inzwischen auch das Online-Banking ist“, hatte Ufer bei der Vorstellung des Bürgerkontos im November versichert.

Bei der Datensicherheit lag auch ein großer Haken. Denn eigentlich sollte das neue Serviceangebot der Stadt bereits am 15. Februar online gehen. Doch zunächst hatte ein Datenschutzbeauftragter der GKD sicherstellen müssen, dass die Daten, die über das Internet gehen, von niemand anderem als dem Rathausmitarbeiter eingesehen werden könne. „Und das hat so lange gedauert“, bedauerte Ufer gestern, der nun Kontakt mit dem Interessenten aus Finnland aufnehmen will.

(RP)
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