Konzert Brillantes Konzert an der Seifert-Orgel

Hückeswagen · Bernhard Nick und Reinhold Müller gaben in der Pfarrkirche ein außergewöhnliches Orgel- und Violinkonzert für den guten Zweck. Das Programm am Sonntag setzte sich aus Werken großer Klassiker wie Händel und Bach zusammen.

 Regionalkantor Bernhard Nick an der Orgel und der Bonner Reinhold Müller an der Geige. Beide sorgten für ein beeindruckendes Konzert in der katholischen Pfarrkirche.  foto: heike Karsten

Regionalkantor Bernhard Nick an der Orgel und der Bonner Reinhold Müller an der Geige. Beide sorgten für ein beeindruckendes Konzert in der katholischen Pfarrkirche. foto: heike Karsten

Foto: Heike Karsten

Schon nach der mehrwöchigen Generalüberholung der Seifert-Orgel in der katholischen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt hatten Regionalkantor Bernhard Nick an der Orgel und der Bonner Reinhold Müller an der Geige im Sommer 2017 ein Konzert in Hückeswagen gegeben. Am Sonntag lud das Klassik-Duo erneut zu einem Benefiz-Konzert in die Pfarrkirche ein.

„Die nächste Instandsetzung steht an“, sagte Bernhard Nick, der die Zuschauer um eine Spende am Ausgang bat. Das tat das Publikum gerne, denn sie erlebten ein hochkarätiges, gut einstündiges Konzert mit bekannten und weniger bekannten Stücken.

Das Programm setzte sich aus Werken großer Klassiker wie Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach zusammen. Das Stück „Air“ zählte dabei wohl zu den beliebtesten und bekanntesten Stücken klassischer Musik - sehr eindrucksvoll und gefühlvoll an der Violine interpretiert. Der Klang des alten, italienischen Instruments füllte den gesamten Kirchraum aus, obwohl Reinhold Müller, Gymnasiallehrer von Beruf, von der Empore aus spielte.

Als musikalische Überraschung hatte das Musiker-Duo das Stück „Adoration“ des britisch-amerikanischen Komponisten Felix Borowski „ausgegraben“. Die Streichermelodie, begleitet von Bernhard Nick am E-Piano, klang wie eine eingängige, weichfließende Filmmusik zu einer wunderschönen Romanze, wenn man die Augen schloss und sich den kirchlichen Austragungsort und die eigentliche Bedeutung des Titels vorrübergehend wegdachte.

Kompliziert in der Spielweise wurde es dann mit dem Präludium in G-Dur von Nicolaus Bruhns. Hier brillierte Bernhard Nick mit einem virtuosen Tasten- und Pedalspiel. In der Abfolge des Werks setzten immer mehr Stimmen ein, bis das Stück durch die Verwendung des Doppelpedals sechsstimmig wurde und ein voluminöses Ende fand.

Dieses Stück demonstrierte zudem eindrucksvoll die klangliche Bandbreite der Seifert-Orgel, an der der Organist sich umfassend an den Registern bediente. Diese werden rein mechanisch gezogen. „Bei einem mechanischen Register verschleißt natürlich nach 49 Jahren auch das Räderwerk“, erklärte der Radevormwalder Kantor die notwendige Restaurierung.

Die Zuhörer waren mehr als begeistert. „Es war sehr schön und mal etwas ganz anderes“, schwärmte Brigitte Wojewoda. Ursula Wickesberg fügte noch hinzu: „Etwas ganz Außergewöhnliches.“ Bedauern äußerten die rund 60 Anwesenden lediglich aufgrund der überschaubaren Besucherzahl. Das Klassik-Konzert für den guten Zweck hätte mehr Zuhörer verdient gehabt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort