Hückeswagen Blätterberge oder Abfallhaufen?

Hückeswagen · Beim Herbstlaub scheiden sich die Geister: was für die einen schöne bunte Blätterberge sind, sind für die anderen eher lästige Abfallhaufen. Aus Gärtner-Sicht haben beide Recht. Beim Rasen verzichtet man besser auf Laubbelag, da er sonst gelb und schäbig wird. Unter Büschen und Bäumen bietet eine Blätterdecke allerdings Kälteschutz und Bodenverbesserung gleichzeitig. Hier kann die Laubschicht ruhig bis 15 Zentimeter dick werden. Auf leeren Blumenrabatten, zwischen Stauden und im abgeernteten Gemüsebeet schützten ebenfalls ein paar Zentimeter Laub. Etwas Kompost-Beschleuniger hilft, muss aber nicht sein.

Aber egal, ob zur Flächenkompostierung aufs Beet, oder gleich in den Komposter: Laub ist nicht gleich Laub. Gut geeignet sind Blätter von Weide, Linde, Birke, Buche, Obstbäumen, Ahorn, Esche, Eberesche, Hasel und Erle. Wegen ihres hohen Gerbstoffgehaltes lassen sich Eiche, Platane, Walnuss, Pappel und Kastanie nur schwer kompostieren. Steinmehl oder Gartenkalk hilft, die Säure in diesen Blättern zu neutralisieren. Was nicht auf den Kompost gehört: Laub mit hohem Schädlingsbefall. Dazu gehören Kastanienblätter (Miniermottenlarven), die immer getrennt gesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden sollten. Laub vom Straßen-Rand ist grundsätzlich nicht fürs Gemüsebeet geeignet – es könnte zu viele Schwermetalle enthalten.

Aber egal, wie mit den Blätterbergen verfahren wird, ein Laubhaufen pro Garten sollte schon liegen bleiben: Igel, Regenwürmer, Spinnen und Käfer werden es danken.

hdt

Fragen zum Thema Garten beantwortet Gartenbauingenieurin Regina Hildebrandt unter

(RP)
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