Hückeswagen BGV lässt das Von-Seewitz-Grab restaurieren

Hückeswagen · Das Grab des Tänzers Joachim von Seewitz muss restauriert werden. Einen Zuschuss dafür gibt's von der Bürgerstiftung.

 Die Von-Brüsewitz-Grabstätte ist in einem trostlosen Zustand.

Die Von-Brüsewitz-Grabstätte ist in einem trostlosen Zustand.

Foto: Dörner

Der westliche Teil des Friedhofs Am Kamp ist der älteste. Kunstvoll gestaltete Steinmetzarbeiten zieren vor allem die Gräber von Bürgern, die vor Generationen das öffentliche und gesellschaftliche Leben in Hückeswagen mitgeprägt haben. Dazu gehörte auch die Tuchmacher-Familie Bockhacker. Zur "Stammsippe" kamen Verbindungen zu den Familien Luchtenberg und von Brüsewitz. Drei Grabstätten in vollkommen unterschiedlicher Gestaltung bilden auf dem genannten Friedhofsteil eine Einheit. Der droht nun jedoch die Verwahrlosung.

Das gilt auch für das Grab eines besonderen Vertreters der Familie von Brüsewitz, dessen Name an dritter Stelle auf der Grabstätte steht: Joachim von Seewitz, geboren am 15. August 1891 und gestorben am 23. Februar 1966 an den Folgen eines Unfalls.

Joachim von Seewitz genoss in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Künstlerkreisen Weltruf. Der Hückeswagener war ein international gefeierter Ausdruckstänzer. Nach seiner großen Karriere kehrte er in seine Heimatstadt Hückeswagen zurück, bezog das Familien-Anwesen an der Bachstraße und baute aufgrund seiner Beziehungen zur Kulturszene nach dem Krieg am Ort eine für heutige Begriffe unvorstellbare Fülle von kulturellen Angeboten auf.

Der Vater des Tänzers, Generalmajor Hans von Brüsewitz , hatte für seinen Ältesten ursprünglich standesgemäß eine Militär-Karriere vorgesehen. Die schlug der junge Kunstbesessene allerdings aus und nahm in der Folge den Künstlernamen "von Seewitz" an.

Der Bergische Geschichtsverein (BGV) in Hückeswagen möchte die Bockhacker-von-Brüsewitz-Grabstätten nun herrichten lassen und dabei in besonderer Weise auf Joachim von Seewitz hinweisen, der im 20. Jahrhundert Hückeswagen wie kaum ein anderer bekannt gemacht hat. Einen Zuschuss für die Sanierung des Grabes gewährte jetzt die Bürgerstiftung der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Das Kuratorium entschied einen entsprechenden Antrag des Bergischen Geschichtsvereins positiv.

Alte Hückeswagener, die Joachim von Seewitz noch in Erinnerung haben, könnten nach Meinung der Geschichtsfreunde überdies zu einem Sponsoring bewegt werden. In jedem Fall aber soll diese bisher der Verwahrlosung preisgegebenen Drei-Gräber-Einheit nach dem Willen des Geschichtsvereins wieder so restauriert werden, dass sie sich in das Bild des historischen Friedhofsteils einpasst.

(RP)
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