Hückeswagen BEW-Gas wird wieder teurer

Hückeswagen · Der Gaspreis steigt. Auch der örtliche Energieversorger, die BEW, hebt den Preis zum 1. September an. Ihr Geschäftsführer begründet das unter anderem mit der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Gas.

Wer keine böse Überraschung erleben will, sollte seinen Energieverbrauch im Blick halten. Denn der Gaspreis steigt.

Wer keine böse Überraschung erleben will, sollte seinen Energieverbrauch im Blick halten. Denn der Gaspreis steigt.

Foto: Seybert (Archiv)

Der Gasmarkt ist wieder in Bewegung — für den Kunden geht's allerdings in die falsche Richtung. Dabei ist die Preiserhöhung des heimischen Versorgers nicht auf den ersten Blick erkennbar, denn die Vielzahl an Tarifen macht den Vergleich schwierig.

Tatsache ist, dass der Bruttopreis pro Kilowattstunde im BEW-Basistarif von derzeit 4,43 auf 5,73 Cent (bei privaten Haushalten) bzw. von 4,39 auf 5,68 Cent (Gewerbe) steigt. Der Grundpreis bleibt unverändert bei 13,60 Euro (private Haushalte) bzw. 17,50 Euro (Gewerbe).

Letzte Preiserhöhung: 2008

"Die Preise an den Beschaffungsmärkten sind gestiegen", erläuterte BEW-Geschäftsführer Wilhelm Heikamp am Montag auf Anfrage. Die letzte Anpassung des Strompreises gab es zum 1. Oktober 2010 gegeben; Gas war damals günstiger geworden. Die letzte Preiserhöhung dafür liegt bereits drei Jahre zurück. Danach kam die Weltwirtschaftskrise, und der Ölpreis fiel. Da der Preis für Erdgas an den für Öl gekoppelt ist, sank er eine Zeit lang. Jetzt klettert der Ölpreis wieder und damit auch der fürs Gas.

Doch es ist nicht nur die wachsende Nachfrage nach Öl, vor allem in den Schwellenländern, die die Preise momentan wieder ansteigen lässt. Auch die Erdbebenkatastrophe in Japan und die Folgen der dadurch bedingten Atomkatastrophe sorgen für einen wieder ansteigenden Gaspreis.

"Durch die Abschaltung der Atomkraftwerke soll Gas nun verstärkt zur Stromerzeugung eingesetzt werden", sagte Heikamp. So will etwa die RWE AG zusammen mit dem russischen Energieriesen Gazprom verstärkt in die Stromerzeugung per Gaskraftwerke einsteigen. "Das bedeutet, dass Gas abgeschöpft wird und für Heizgas nicht zur Verfügung steht", erklärt der BEW-Geschäftsführer.

Die jetzige Gaspreis-Erhöhung gelte jedoch nur für die Basisversorgung. Die Preise für die "Sicher-warm-Verträge", die auf zwölf bzw. 24 Monate laufen, seien nicht betroffen. "Diese Verträge sind auf jeden Fall bis zum Jahresende stabil", versichert Heikamp. Für den Basistarif könnten nicht große Mengen Gas vorher eingekauft werden, vielmehr müssten sie zeitnah beschafft werden. Und das treibt derzeit den Preis in die Höhe.

Prognose: Es geht weiter hoch

Dass der Gaspreis in absehbarer Zeit wieder sinkt, glaubt Heikamp nicht. Seine Prognose mit Blick auf den internationalen Energiebedarf und die -märkte: "Der Trend wird weiter nach oben gehen."

Frage des tages

(lb)
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