Probleme für Sportvereine in Hückeswagen Bei den Sportstätten sieht‘s richtig düster aus
Hückeswagen · Wo ist noch Raum für den Schulsport und die Vereinssportler in Hückeswagen? Bald stellt sich die Frage mehr denn je. Mit der Gesamtproblematik der Sportstätten wird sich ab Anfang 2023 ein Arbeitskreis befassen.
So richtig üppig war die Schloss-Stadt nie mit öffentlichen Sportstätten ausgestattet. Inzwischen hat sich die Situation verschärft – mit noch deutlichem Verschlechterungs-Potenzial im neuen Jahr: Das einzige Schwimmbad wird auch dann noch geschlossen sein, die einzige Mehrzweckhalle zumindest vorerst nur eingeschränkt nutzbar, der einzige Sportplatz sanierungsbedürftig. Die Turnhalle der ehemaligen Katholischen Grundschule ist schon länger nicht mehr nutzbar.
Im neuen Jahr kommt erschwerend hinzu, dass die Turnhalle der Hauptschule, die für den Schulsport, aber auch von Sportvereinen genutzt wird, kernsaniert wird, praktisch bleibt nur die Außenhülle stehen. Die Halle wird während der aufwendigen Arbeiten monatelang für den Sportbetrieb geschlossen bleiben. Vor allem für den Schulsport wird während der Bauarbeiten nach Ausweichmöglichkeiten in Wipperfürth und anderen Nachbarstädten gesucht, denn in Hückeswagen gibt es sie schlicht nicht. Darum ging es jetzt auch in der letzten Sitzung des Schul- und Sportausschusses in diesem Jahr. Die Verwaltung sei deswegen im Gespräch mit benachbarten Kommunen, sagte Bürgermeister Dietmar Persian. Auch wenn Lösungen gefunden werden, wird die Situation aber alles andere als befriedigend sein. „Für eine Stunde Sportunterricht werden wir dann wegen der Fahrtzeiten in eine Nachbarstadt drei Schulstunden in Anspruch nehmen müssen“, gab Klaus Kruska von der Leitung der Montanusschule zu bedenken. Nebenbei entstehen Kosten für den Schülertransport. Wann im nächsten Jahr mit dem Beginn der Bauarbeiten zu rechnen ist, steht noch nicht fest. Der Bauantrag wurde gerade erst beim Kreis eingereicht. Anfang 2023 werden die Arbeiten öffentlich ausgeschrieben, danach folgt die Auftragsvergabe. Vor dem Frühjahr wird sich also voraussichtlich nichts tun. Für die Generalsanierung der etwa 50 Jahre alten Turnhalle nimmt die Stadt viel Geld in die Hand. Aktuell wird von Kosten in Höhe von 4,8 Millionen Euro für die Generalsanierung ausgegangen. Mehr Raum entsteht dadurch nicht, weil eine Erweiterung des Gebäudes auf dem bestehenden Grundstück nicht möglich ist.
Mit der Gesamtproblematik der Sportstätten in Hückeswagen wird sich ab Anfang 2023 ein bis dahin noch zu gründender Arbeitskreis befassen, dem auch Vertreter aller Ratsfraktionen angehören, Mitarbeiter der Verwaltung und der Stadtsportverband als Dachverband aller Sportvereine am Ort. Die Gründung dieses Arbeitskreises hatte Pascal Ullrich (CDU) im Ausschuss für Schule und Sport vorgeschlagen, nachdem es zunächst um einen Antrag der FaB auf Anlage eines neuen Sportplatzes gegangen war. Über diesen konkreten Antrag wurde dann nicht mehr entschieden, auch die FaB stimmte aber für den Arbeitskreis, der sich mit der Gesamtsituation befassen und Lösungen erarbeiten soll.
Parallel dazu arbeitet das Kölner Fachbüro Thomaßen Consult an einer Planung zur Sportentwicklung in Hückeswagen, also quasi am selben Thema. Die Stadt hatte nach einem einstimmigen Ratsbeschluss im vorigen März das Unternehmen damit beauftragt, den Ist-Zustand und den Bedarf an Sportstätten zu erfassen und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Auch das Büro setzt auf enge Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband und den ihm angeschlossenen Vereinen.