Hückeswagen. "Beatles" zu neuem Leben erweckt

Hückeswagen. · Petrus muss wohl ein Beatles-Fan sein. Pünktlich zu Beginn des zweiten Open-Air-Konzertes vor dem Schloss drehte er den Wasserhahn ab.

 Die Stimmung war bestens auf dem Schlossplatz, als die Gruppe "The Peteles" den Sound der "Fab Four" aus Liverpool präsentierte.

Die Stimmung war bestens auf dem Schlossplatz, als die Gruppe "The Peteles" den Sound der "Fab Four" aus Liverpool präsentierte.

Foto: hans dörner

"The Peteles" aus Hartenfels in Rheinland-Pfalz waren nach Hückeswagen gekommen und brachten den Sound der "Fab Four" aus Liverpool authentisch und eigenständig auf die Bühne - und nahmen die mehr als 100 Gäste auf eine Zeitreise mit, die ihren Anfang in den frühen 1960ern nahm und bis in die 1970er hineinreichte. So lange eben, wie die vier Pilzköpfe um das sagenhafte Songwriter-Duo Paul McCartney und John Lennon zusammen Musik gemacht hatten.

Da standen die vier Musiker - Peter Seel als John Lennon, Marco Orthen als Paul McCartney, Armin Seibert als George Harrison und Tino Moskopp als Ringo Starr - zunächst im feschen Zwirn der "braven" Frühphase auf der Bühne und brachten Klassiker wie "Back In The USSR", "A Hard Day's Night" oder "I Want To Hold Your Hand" dar.

Und dann, nach der Pause, hatten sie sich in die knallbunten Anzüge der Seargent-Pepper's-Phase geworfen und luden zur "Magical Mistery Tour". Die Songs wurden meist in Versionen ganz nah am Original dargeboten - und das war auch gut so. Denn Songs wie "Help", "We Can Work It Out", "She Loves You" oder "Nowhere Man" mit ihren zum Niederknien schönen Satzgesängen müssen authentisch dargeboten werden. Und das hatten die Vier aus der Pfalz auf sehr perfekte Art und Weise drauf.

Man merkte Seel an, dass er nicht nur riesiger Fan der Beatles ist, sondern auch jede Menge Erfahrung im Cover-Bereich hat. Er war Gründer und 20 Jahre lang "John Lennon" von "Lucy In The Sky", die sich international einen Namen als Beatles-Coverband gemacht haben. Da saßen eben nicht nur die Anzüge, sondern auch der Satzgesang, die Breaks und die Gitarrenharmonien.

Aber dann gab es auch Momente, die auch Kenner der Musik der Pilzköpfe schmunzeln ließen, etwa "Ticket To Ride": Hier vermischten "The Peteles" - nichts reimt sich so schön auf den eigentlichen Bandnamen - den Ursprungs-Song mit dem "Bangles"-Klassiker "Walk Like An Egyptian" und der Joe-South-Hymne "Hush".

Diese Musik-Bowle mundete auch den Zuhörern ganz offensichtlich sehr gut. Das zeigte nicht nur der ergiebige Applaus, sondern auch die glücklichen Gesichter und Kommentare wie zum Beispiel: "Wie? Nur die alten Beatles-Songs werden heute gespielt? Das ist ja klasse!"

Und spätestens da wirkten die irgendwie dennoch allgegenwärtigen Smartphones nicht nur anachronistisch - sondern im Moment völlig überflüssig. So gut waren "The Peteles" in Hückeswagen.

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort