Hückeswagen Bauarbeiten bereiten Ärger
Hückeswagen · Am Freitag sorgte ein mit Schachtteilen beladener Lastzug für einen Stau auf der Kölner Straße, seit Montag sorgen die Kanalbauarbeiten für Ärger. Ein Anwohner wandte sich jetzt an die Verwaltung – und die BM.
Am Freitag sorgte ein mit Schachtteilen beladener Lastzug für einen Stau auf der Kölner Straße, seit Montag sorgen die Kanalbauarbeiten für Ärger. Ein Anwohner wandte sich jetzt an die Verwaltung — und die BM.
Schon im ersten Satz seines Schreibens per E-Mail an Bürgermeister Uwe Ufer und den Geschäftsführer der Hückeswagener Entwicklungsgesellschaft, Dietmar Persian, ist Thomas Kugel der Ärger anzumerken: "Bereits mit Beginn der Kanalbauarbeiten in der Kölner Straße drängt sich mir die Frage auf, wie ernst die zahlreich und zu verschiedenen Anlässen vorgetragenen Bedenken der Anwohner (...) durch die Entscheidungsträger überhaupt genommen werden", heißt es dort. Bei ihm sei der Eindruck entstanden, dass die Stadt und ihre Entwicklungsgesellschaft das Bauvorhaben "Weierbachblick" mit aller Macht und ohne Rücksichtnahme auf die Anwohner und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer durchsetzen wolle.
Starker Tobak ist das, was der 35-Jährige in seinem Schreiben formuliert. Anlass war die wegen der Kanalbauarbeiten eingerichtete Baustelle, deren Verkehrsführung Kugel als "rechtswidrig" sowie "hochgradig gefährlich" insbesondere für die Fußgänger bezeichnet. Seine Erfahrung schildert der Anwohner so: Autofahrer, die von der Beethovenstraße nach links auf die Kölner Straße abbiegen wollten, hätten gar nicht erkennen können, dass sie auf eine Straße mit einer Einengung fahren — weil eine Baustellen-Beschilderung oder andere Hinweise gefehlt hätten. "Ein Blick der Fahrzeugführer auf eine der beiden Signalgeber der Ampel war nicht möglich, so dass (...) auf gut Glück gefahren wurde", hat Kugel beobachtet.
Besonders kritisierte er jedoch, dass den Autofahrern nicht genug Platz zwischen Baustellenzaun und Bürgersteig gelassen wurde. Nach den Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA) müsse eine Restfahrbahnbreite von mindestens 2,75 Meter gegeben sein. Die wurde jedoch auf der Kölner Straße unterschritten: Kugel hatte ausgemessen, dass den Autos lediglich 1,80 Meter zur Verfügung standen. Das wiederum hatte zur Folge, dass Autos, Lkw und sogar Baustellenfahrzeuge den Fußweg mitbenutzten mussten. "Angesichts der Benutzung dieses Gehwegs durch die Schüler und Kindergartenkindern von zwei Kindergärten, zwei Grundschulen und der Realschule im Umkreis von zirka 600 Metern ist dies eine Ungeheuerlichkeit!", meinte der Anwohner.
In dem Schreiben an die Verwaltungsspitze betont Thomas Kugel, dass er es "für den Fall der Sanierung des bereits (...) nach einer Woche durch das ständige Überfahren mit Fahrzeugen erheblich geschädigten Gehwegs", ablehnen werde, irgendeinen Kostenbeitrag zu leisten. Schließlich handele es sich nicht um einen normalen Verschleiß, sondern um eine Baustellen-bedingt mindest grob fahrlässig herbei geführte Schädigung.
Seine Forderung: "Ich erwarte, dass die Baumaßnahme zukünftig im Rahmen der geltenden Verkehrs- und Sicherheitsvorschriften für den Straßenverkehr abläuft."