Hückeswagen Bärlauch – das Gold der Kranken

Hückeswagen · Aber die Sonne duldet kein Weißes. Überall regt sich Bildung und Streben. Alles will sich mit Farben beleben": Wie in Goethes "Osterspaziergang" räumt das winterlich welke Grün langsam einem saftigen Grünton den Platz ein. Und auch hier in der Region entdecke ich im Wald die saftig grünen Blätter des Bärlauchs (Allium ursinum). Von Kräuterpfarrer Künzle sind die Worte: "Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärm und Blut wie der Bärlauch." Er meinte, Kranke sollten ihn verehren wie Gold, denn sie würden nach seinem Genuss aufblühen wie ein Rosenspalier. So wurde der Bärlauch in der Volksmedizin auch zu einer Blut reinigenden Frühjahrskur bei Hautleiden und Darmbeschwerden verwendet. Damit er seine Wirkung voll entfalten kann, muss er frisch angewandt werden. Frisch zu einer Kräuterbutter verarbeitet, kann er eingefroren werden und steht dann das ganze Jahr über zur Verfügung. Nach den üppigen Ostermahlzeiten sind ein einfacher Wildkräutersalat oder ein Spaghettigericht mit einem Bärlauchpesto eine Wohltat für Magen und Darm: 50 bis 100 Gramm Bärlauchblätter werden in schmale Streifen geschnitten, 50 Gramm Sonnenblumenkerne gemahlen, 150 Gramm Parmesankäse gerieben und alles zusammen mit kalt gepresstem Olivenöl püriert. Das Ganze mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Mit einer Schicht Öl bedeckt bleibt es im Kühlschrank lange haltbar. Oder wie wäre es mit einem "Bärziki" zum gegrillten Würstchen am Osterfeuer? Es wird wie Tzatziki bereitet, nur dass ein Teil Knoblauch durch fein geschnittenen Bärlauch ersetzt wird. sobo

Autorin Sonja Borner ist Heilpraktikerin und betreibt die "Hückeswagener Schule für Heilpflanzenkunde" in Niederlangenberg an der Bever.

(RP)
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