Hückeswagen Autorenlesung zwischen mysteriös und loriothaft
Hückeswagen · Leseabend im Café "Bei Sandra" mit den bergischen Kurzgeschichten-Autoren Jennifer Otten und Peter Kreft.
Gemütlich lehnen sich die Gäste im Café "Bei Sandra" an der Islandstraße zurück. "Wir wollen unseren Besuchern bei den Autorenlesungen genau diese Behaglichkeit und das Gefühl, zu Hause zu sein, vermitteln. Das Ambiente meines Cafés bietet sich für solche Kulturabende doch gut an", sagte die Inhaberin des Cafés nahe des Weberdenkmals.
Bereits zum zweiten Mal hatten die Hückeswagener Autorin Irmgard Hannoschöck und Café-Inhaberin Sandra Loh zu einem kulinarisch-kulturellen Erlebnisabend mit feinen Geschichten aus den Federn bergischer Schriftsteller eingeladen. Am Montagabend teilten sich die Hückeswagener Autorin Jennifer Otten, alias Frieda Fontane, und der Wipperfürther Satiriker Peter Kreft, der sich als Autor Peter Wipper nennt, das Mikrofon. Beide stellten ihren doch sehr unterschiedlichen Schreibstil mit jeweils zwei Geschichten vor.
Jennifer Otten beschäftigt sich in ihren Kurzgeschichten gern mit der tragisch-komischen Gestaltung bizarrer und extravaganter Charaktere in der Umgebung häufig fast schon mystisch wirkender Rahmenhandlungen. Dieses Mal stellte sie die Geschichte "Gelbsucht" aus ihrem jüngst veröffentlichten Buch "Kurz und bündig" vor. Sie entführte ihre Zuhörer in das tragische Leben und die alkoholisierte Welt eines zunächst faulen und erfolglosen Malers, dessen Leben eine unvermutet mysteriöse Wende nimmt.
Die 50-Jährige schreibt bereits seit der Grundschulzeit Geschichten. "Erst nur für mich und für die Schublade", erinnerte sie sich. Inzwischen hat die Autorin, die hauptberuflich als Juristin und Kauffrau tätig ist, mit ihren Kurzgeschichten sogar Preise gewonnen. Erst im März wurde sie Dritte bei einem Schreibwettbewerb der Diakonie-Fachstelle Sucht.
Anschließend reizte Peter Kreft mit den Geschichten seines Peter Wipper die Lachmuskeln der amüsierten Zuhörer. Der Wipperfürther überraschte die Besucher mit einer Premiere: Seine neueste Geschichte "Mehr Ikea geht nicht" ist bisher noch nicht veröffentlicht worden. "Herrlich, wie sich bei Peters Geschichten ganz alltägliche Situationen in Katastrophen steigern. Fast wie bei Loriot", schwärmte Irmgard Hannoschöck über den satirisch-komischen Unterhaltungswert.
Der 50-Jährige behauptet von sich, nur deshalb zum Schreiben gekommen zu sein, "weil ich nicht basteln kann, unmusikalisch bin und deshalb früher oft lustige Geschichten als Geschenk weitergegeben habe". Der Betriebswirt betonte: "Eigentlich bin ich ein Zahlenmensch. Das Schreiben ist das Gegengewicht dazu."