Hückeswagen Auf zur Triathlon-WM nach Las Vegas
Hückeswagen · Für Andrea Memminger ist ein Traum war geworden: Die Triathletin qualifizierte sich Anfang Dezember bei einem Wettkampf in Thailand für die Halb-Ironman-WM 2011 in Las Vegas. Den Triathlon schob die gebürtige Hückeswagenerin während ihrer Hochzeitsreise ein.
Sie wollte einfach nur ihre Bestzeit über die halbe Ironman-Distanz (s. Info) verbessern. Am Ende war Andrea Memminger Vierte in ihrer Altersklasse (AK 30) und 23. im Gesamtklassement geworden. "Und dabei waren noch zwölf Profitriathleten vor mir", erzählt die 34-Jährige stolz.
Es war ein perfekter Tag für die Hückeswagenerin, die 2006 der Liebe wegen nach Bergisch Gladbach gezogen war: Die schlanke Frau mit den Idealmaßen für eine Triathletin war nach fünf Stunden und 34 Minuten im Ziel und damit zehn Minuten schneller als ihre bisherige Bestleistung. Der Lohn der Strapazen unter der sengenden thailändischen Sonne war die Qualifikation für die Halb-Ironman-WM in den USA: Am 11. September 2011 geht Andrea Memminger im Spielerparadies Las Vegas an den Start.
Die gebürtige Hückeswagenerin ist in den vergangenen zwei Jahren durchgestartet. Erst 2008 begann sie mit dem professionellen Triathlontraining, das auch das bei vielen Ausdauerathleten ungeliebte Schwimmen umfasst. "Ich konnte vorher zwar schwimmen", erzählt sie. "Aber das richtige wettkampfmäßige Schwimmen habe ich erst dann gelernt."
Die Faszination Triathlon hatte die Industriekauffrau aber schon viel früher gepackt. Ein paar Jahre zuvor besuchte sie mit ihrem damaligen Freund, dem Wipperfürther Sommerbiathleten Frank Röttgen, den Ironman-Wettkampf in Frankfurt/Main — und war sofort mit dem Triathlon-"Bazillus" infiziert. Vor drei Jahren dann trat sie dem Kürtener Verein Blau-Weiß Biesfeld bei.
Seit 2008 nutzt sie dessen Schwimmtraining, um sich auf ihre Wettbewerbe vorzubereiten. Natürlich ist sie auch beim ATV-Triathlon gestartet. Zunächst als Läuferin in einer Staffel, dann über die Mitteldistanz. "Bevor ich einen Ironman angehe, wollte ich mal einen längeren Wettkampf ausprobieren", erzählt Andrea Memminger.
2008 startet sie dann erstmalig auf der längsten Triathlon-Distanz, die 1978 von ein paar amerikanischen Ausdauersportler erfunden worden war. In Klagenfurt in Kärnten geht sie seitdem jedes Jahr beim Ironman Austria an den Start; im Juli dieses Jahres schaffte sie die Distanz in zehn Stunden, 55 Minuten und verbesserte ihren persönlichen Rekord gleich um 40 Minuten.
Ihren jetzigen Mann hat sie inzwischen ebenfalls "infiziert": "Er ist früher Marathon gelaufen, trainiert aber jetzt auch im Verein mit und hat schon einige Triathlon-Wettkämpfe bestritten", erzählt sie. Am 30. Oktober hat das Paar geheiratet. Die Hochzeitreise führte die Bergisch Gladbacher nach Phuket in Thailand, wo die Frischverheiratete gleich einen Halb-Ironman erfolgreich bestritt.
Ist Dabeisein bei der WM in neun Monaten alles für die 34-Jährige? Andrea Memminger lacht: "Ich bin ein ehrgeiziger Typ", stellt sie klar. Natürlich wolle sie ihre Bestzeit verbessern. "Und ich möchte in meiner Altersklasse weit nach vorne kommen."
