Hückeswagen Arzt rät: So schützt man sich vor Grippe

Hückeswagen · In der Wiehagener Praxis von Helmut Beckert (und den übrigen Arztpraxen der Stadt) herrscht derzeit reger Betrieb. 30 Prozent mehr Patienten als noch im September kommen mit Erkrankungen der Atemwege, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen in die Behandlung, schätzt der Allgemeinmediziner.

 Herbstzeit ist Erkältungszeit. Wie kann man sich schützen?

Herbstzeit ist Erkältungszeit. Wie kann man sich schützen?

Foto: ddp, ddp

Er weiß: Herbstzeit ist Erkältungszeit. Die Grippewelle sei noch nicht angerollt; "das sind noch Einzelfälle", sagt Beckert. Erfahrungen zeigen, dass die meisten Fälle erst Ende Dezember und im Februar auftreten. Gesundheitsexperten raten jedoch dringend dazu, sich bereits jetzt gegen die Grippe impfen zu lassen. Wie gefährlich ist die saisonale Influenza?

Die Grippe wird von vielen Menschen unterschätzt. Das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet mit mehr als 10 000 Todesopfern pro Jahr in Deutschland. "Influenza kann zu einer schweren, unter Umständen lebensbedrohlichen Erkrankung führen, die nicht unterschätzt werden sollte", betont RKI-Präsident Reinhard Burger. Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission des RKI empfiehlt die Impfung allen Personen ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Kranken, Medizinpersonal sowie Personen, die Risikopatienten betreuen oder in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr arbeiten. Allgemeinmediziner Beckert rät auch allen anderen Personen zur Spritze: "Die Grippeimpfung macht in jedem Fall Sinn." Gibt es Nebenwirkungen?

Grundsätzlich ist der Impfstoff unbedenklich. Die im Umlauf befindlichen Dosen sind vom Gesundheitsministerium zugelassen. Möglich sind laut Beckert allerdings allgemein auftretende Impfreaktionen wie ein dicker Arm oder eine geschwollene Einstichstelle — eventuell auch leichtes Fieber. Wo und wann soll ich mich impfen lassen?

Die Grippeimpfung wird von Haus- und Kinderärzten sowie Gynäkologen angeboten. Auch bieten regionale Gesundheitsämter regelmäßig Impfaktionen an. "Je früher man sich impfen lässt, desto besser", sagt Beckert. Zu beachten ist, dass es zehn bis 14 Tage dauern, bis der Körper Abwehrstoffe gegen die Erkrankung gebildet hat. Was kann ich außer der Impfung tun, um eine Ansteckung zu vermeiden?

Das Robert-Koch-Institut rät im Rahmen der Kampagne "Wir gegen Viren" vor allem zu regelmäßigem Händewaschen, hygienischem Husten (nicht in die Hand hinein husten) und zu regelmäßigem Lüften der Wohnungen und Arbeitsstätten, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Zudem sollte man sich den Temperaturen entsprechend warm anziehen.

(RP)
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