Entwicklung für Hückeswagen Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau

Hückeswagen · Fachbereichsleiter Alexander Stehl stellt Statistik bei virtueller Infoveranstaltung für den Sozialausschuss vor. Die Lage in Hückeswagen ist nicht ganz so dramatisch.

 Alexander Stehl

Alexander Stehl

Foto: udo Teifel

Die Corona-Krise setzt den Arbeitsmarkt enorm unter Druck und verstärkt bestehende Problembereiche. Nicht ganz so dramatisch ist die Lage in der Schloss-Stadt. Wie sich der Arbeitsmarkt in Hückeswagen entwickelt und welche Auswirkungen die Pandemie bisher hatte, erläuterte Alexander Stehl, Fachbereichsleiter für Bildung und Soziales, bei der Informationsveranstaltung für den Sozialausschuss.

Die Statistik zeigt einen deutlichen Einschnitt zu Beginn der Pandemie mit 540 arbeitslos gemeldeten Hückeswagenern im April 2020 – damit 116 Personen mehr als im April 2019, wo die Zahl der Arbeitslosen bei 424 lag. Einen Höchststand erreichten die Zahlen der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter im Oktober 2020 mit 595 arbeitslosen Hückeswagenern. Aktuell (März 2020) sind es 569. „Die Fallzahlen sind rückläufig und halten sich auf einem niedrigen Niveau“, sagte Stehl. Verschiedene Hilfen stehen den arbeitslosen Bürgern zu, darunter die Grundsicherung im Alter, Hartz IV, Arbeitslosengeld, Wohngeld sowie Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Stadt ist Ansprechpartner bei der Grundsicherung, der Hilfe zum Lebensunterhalt bei vorübergehender Erwerbsminderung sowie beim Wohngeld. Weitere Anträge übernehmen das Jobcenter Oberberg mit der Hückeswagener Geschäftsstelle an der Marktstraße sowie die Agentur für Arbeit in Wipperfürth. Dass die Wohngeldfälle im April 2020 sprunghaft von 61 in 2019 auf 124 in 2020 gestiegen sind, lag jedoch nicht allein an der Pandemie-Situation. „Es gab zwei Gesetzesänderungen, wodurch mehr Menschen einen Mietzuschuss bekommen haben“, erläuterte Stehl. Die Wohngeldreform 2020 brachte den Empfängern eine Leistungserhöhung, die sich an der allgemeinen Entwicklung der Mieten und Einkommen orientiert. Durch die Wohngelderhöhung wurden mehr Haushalte als vorher wohnberechtigt, was sich auch auf die Statistik in Hückeswagen auswirkte. Zum Vergleich: Im April 2021 sank die Fallzahl wieder von 124 auf 108.

Im bundesweiten Vergleich des Arbeitslosengelds II verzeichnet der Oberbergische Kreis nur einen geringen Anstieg des Durchschnitts von 2,8 Prozent (August 2018) auf 3,3 Prozent (April 2021). Stabil blieb der Wert beispielsweise in Remscheid (5,2 Prozent), jedoch liegt er über dem Durchschnittswert im Bundesgebiet (3,4/3,7 Prozent).

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