Hückeswagen Anglerverein saniert die Entenhäuschen

Hückeswagen · Die drei Fachwerkhäuschen in direkter Nähe zum Teich im Stadtpark sind derart marode, dass die Stadt für ihre Sanie-rung oder den Abriss viel Geld in die Hand nehmen müsste. Der Sportanglerverein will die Reparatur nun übernehmen.

 Die ursprüngliche Schönheit der Fachwerkhäuschen am Stadtpark hat arg gelitten. Zudem sind die Dächer undicht. Der Sportanglerverein wird sie jetzt instandsetzen und danach für seine Gerätschaften nutzen.

Die ursprüngliche Schönheit der Fachwerkhäuschen am Stadtpark hat arg gelitten. Zudem sind die Dächer undicht. Der Sportanglerverein wird sie jetzt instandsetzen und danach für seine Gerätschaften nutzen.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Verwaltung und Politik waren über so viel "bürgerschaftliches Engagement" angetan. Daher fiel die Entscheidung im Bauausschuss, den Sportanglerverein mit der Sanierung der Entenhäuschen nahe des Stadtparkteichs zu beauftragen, einstimmig. Die Parteien stimmten damit dem Vorschlag von Dieter Klewinghaus zu - der Leiter des Regionalen Gebäudemanagements bei der Stadt ist der Vorsitzende des Sportanglervereins.

Das ehemalige Entenhäuschen und die weiteren Nebengebäude im Stadtpark in unmittelbarer Nähe des Teichs sind marode. Bei einer Kontrolle der Pumpe des im Teich installierten Springbrunnens, die im ehemaligen Tierhaus montiert ist, hatten Mitarbeiter der Stadt festgestellt, dass Wasser in die Elektrounterverteilung eingedrungen ist. Die Ursache für den massiven Wassereinbruch sind fehlende Pappschindel in der Dachverkleidung, die fast komplett von der Dachschalung abgerissen ist. Auf Anfrage der BM teilte Klewinghaus mit, dass im vorigen Jahr Vandalen vom hinter den Gebäuden liegenden Hang auf das Dach geklettert seien, wo sie Schindel heruntergerissen und ein Loch ins Dach geschlagen hatten. Dadurch gelangte Wasser ins Innere; "das fiel aber erst im Herbst auf".

Drei Varianten hatte sie den Politikern zur Abstimmung vorgeschlagen: Sanierung aller Gebäude, Teilsanierung oder Komplettabriss (s. Kasten), wobei letztere Lösung mit 18 000 Euro die günstigste Lösung wäre. "Diese Summe haben wir auch in den Haushalt gestellt", berichtete Bürgermeister Dietmar Persian.

Bauamtsleiter Andreas Schröder hatte jedoch klargestellt, dass die Gebäude "ein wichtiger Teil für den Charakter des Stadtparks als Eingang zur Stadt" darstellen. Auch sorge der Springbrunnen dafür, dass der Teich mit Sauerstoff angereichert werde. Würde er abgebaut, könnte die ohnehin schon starke Veralgung für ein Fischsterben im Teich sorgen.

Klewinghaus machte schließlich den Vorschlag, dass der Sportanglerverein von der Stadt die veranschlagten 18 000 Euro erhält, womit die Mitglieder in Eigenleistung die drei Fachwerkhäuschen sanieren könnten; die Pumpe für den Springbrunnen würde bleiben. "Vielleicht können wir auch noch ein paar Handwerker dazugewinnen", sagte er. Der Verein würde die Gebäude nutzen, um einerseits eigene Gerätschaften dort unterzustellen. Andererseits will er im Stadtpark ein jährliches Räucherfest veranstalten, wie es das etwa in Wipperfürth gibt.

Bei den Politikern rannte Klewinghaus damit offene Türen ein. So sagte etwa Egbert Sabelek (Grüne): "Der Stadtpark wird häufig frequentiert. Die Gebäude sollten daher erhalten und weiter genutzt werden. Die Lösung des Sportanglervereins ist sehr hilfreich."

Die Politik beschloss dann, dass die Stadt einen entsprechenden Nutzungsvertrag mit dem Sportanglerverein abschließt. Dietmar Persian: "Das ist bürgerschaftliches Engagement, wie wir es uns alle wünschen." Und von einem Räucherfest hätten alle Hückeswagener etwas.

(RP)
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